Leadership (DAS Zertifikat)

Berufsbegleitendes Zertifikatsstudium

Beschreibung Zertifikat Leadership

Leadership ist die Fähigkeit, andere Menschen zu führen, zu inspirieren und zu motivieren, um ein Unternehmen oder eine Organisation erfolgreich zu verändern.

Dieses berufsbegleitende Zertifikatsstudium wird im Rahmen des MBA-Fernstudienprogramms angeboten. Innerhalb von zwei Semestern eignen Sie sich Spezialwissen in einem zukunftsweisenden Fachgebiet an und erwerben den Qualifikationsnachweis einer staatlichen Hochschule über ein geprüftes und abgeschlossenes akademisches Weiterbildungsangebot.

ZIELGRUPPE: Das Zertifikatsstudium Leadership ist speziell für Personen konzipiert, die Managementaufgaben wahrnehmen und sich die Fähigkeit aneignen möchten, Menschen eine Vision und Richtung zu geben, so dass diese sich aktiv mit den Unternehmenszielen identifizieren können.

MODULLEITUNG: Prof. Dr. Joachim Birzele und Prof. Dr. Thomas Mühlencoert

Kursübersichten

Verantwortete Führung & Neuroleadership

Verantwortete Führung: Führung ist ein zwischenmenschliches Anliegen, das mit viel Sachwissen, aber auch Selbst- und Menschenkenntnis verbunden ist und bleibt. Führung ohne das Wissen um sich selbst und die Wesensart des Anderen bleibt Stückwerk und, in einer zunehmend auf Kooperation und Wissenstransfer eingestellten Welt, fragmentarisch und wenig nachhaltig. Diese Kurseinheit fokussiert aus diesem Grunde hauptsächlich auf die Humankriterien von Führung. Gute Führung schafft Grundlagen einer Zusammenarbeit, die sich im professionellen Kontext vor allem in schwierigen Situationen bewährt und ein stimmiges Verhältnis zwischen persönlichem Interesse am Mitmenschen und einem durch den Beruf bestimmten Arbeitsverhältnis findet.  

Neuroleadership: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die beiden großen wissenschaftlichen Richtungen, die Geistes- und die Naturwissenschaften, wieder einander angenähert. Die interdisziplinäre Verknüpfung dieser Forschungsbereiche hat zu einer regen Diskussion über ein modernes Menschenbild geführt. Konkret ergeben sich aus dieser Annäherung Synergien, die zu neuen Erkenntnissen führen sowie auf Erfahrungen beruhende Handlungsanweisungen fundieren oder widerlegen. Neben der »Neuroökonomie«, dem »Neuromarketing« und der »Neurofinanzierung« gilt ein besonderes Augenmerk dem »Neuroleadership«. Mit dem Begriff »Neuroleadership« wird eine Führungslehre beschrieben, in der die wichtigsten Erkenntnisse der kognitiven Neurowissenschaften in Bezug auf Führung umgesetzt werden. Hierbei gibt es zahlreiche Schnittmengen zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen, so dass Leadership auch unter soziologischen, betriebswirtschaftlichen und psychologischen Aspekten erörtert wird. Die Neurowissenschaften sollen dazu beitragen, diese Erkenntnisse empirisch zu fundieren. Daher müssen auch die Grundfunktionen des menschlichen Gehirns wie Kognition, Lernen und Gedächtnis in ihrer Relevanz für menschliches Handeln thematisiert werden.  

Entscheidungstheorie

Entscheidungen im betrieblichen Umfeld sind immer stärker von hoher Dynamik, Vernetzung und Komplexität geprägt. Dies hat zur Folge, dass der Anteil von Routineentscheidungen der Führungskräfte sinkt während die Anforderungen an die Entscheidungsqualität steigen.

Die Grundlage jeder Entscheidung stellt das Ziel, bzw. das Zielsystem dar, das mit der Entscheidung verfolgt werden soll. Die meisten Entscheidungen, die Führungskräfte zu treffen haben, sind aber Entscheidungen, die Zielsysteme mit konkurrierenden Zielen verfolgen, ohne dass dies den Entscheidenden, wie den von den Entscheidungen Betroffenen, unmittelbar klar sein muss. Insofern hängt die Entscheidungsqualität zu einem großen Teil von der Identifikation von Zielkonflikten und dem Umgang mit konkurrierenden Zielen ab.

Im Rahmen ihres Studiums lernen die Studierenden eine breite Palette von betriebswirtschaftlichen Instrumenten kennen, die auf die inhaltlichen Aspekte von Entscheidungsproblemen ausgerichtet sind. Diese Instrumente setzen allerdings im Regelfall eine Informationslage voraus, die in der Praxis in dieser Form nicht gegeben ist. Ein Schwerpunkt des Studiums sind daher Methoden zur Entscheidungsfindung, die eine hohe Qualität der Entscheidung trotz schlechter Informationslage ermöglichen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind hier die neueren Entwicklungen im Bereich der evolutionären Spieltheorie von besonderem Interesse, da dort die Frage, wie nachhaltige Strategien aussehen könnten, im Mittelpunkt steht und die Bedeutung von Vertrauen zur Senkung von Transaktionskosten beleuchtet wird. Dieser Bereich bildet den zweiten Schwerpunkt der Kurseinheit.

Um in einer komplexen und vernetzten Umwelt erfolgreich agieren und entscheiden zu können, ist es unabdingbar, die Struktur der relevanten Umwelt und die Vernetzung der Systemelemente zu verstehen, um die Reaktion der Umwelt auf die eigenen Entscheidungen antizipieren zu können. Ansätze des systemischen Managements, die solche Fragen thematisieren, bilden einen weiteren Schwerpunkt der Kurseinheit.

Leadership in der Veränderung

Aufgrund einer sich immer schneller wandelnden Gesellschaft sind auch Unternehmen zunehmend kurzfristiger auftretenden Veränderungen ausgesetzt und eine kontinuierliche Anpassung an die sich verändernde Umwelt ist notwendig. Damit ein Unternehmen im heute und morgen bestehen kann, muss somit auch das Leadership diesen neuen Anforderungen angepasst werden. So hat dieses disruptive Unternehmensumfeld zu einem neuen Führungsverständnis geführt. Die Führungskraft führt nicht mehr über die Hierarchie, sondern agiert als Coach aus der Mitte des Teams heraus.

Dieser Studiengang widmet sich somit vor allem dem Leadership im Veränderungsprozess von Unternehmen. Um Veränderungen erfolgreich in einem Unternehmen implementieren zu können ergeben sich neue Aufgaben für die Führungskräfte, sowohl gegenüber dem Unternehmen, als auch gegenüber den Mitarbeitenden und auch gegenüber sich selbst. Auf die sich dabei teilweise stark divergierenden Anforderungen werden die Studierenden vorbereitet. In Veränderungsprozessen durchlaufen Berufstätige unterschiedliche emotionale Phasen und es können Widerstände entstehen. Der Umgang mit diesen Widerständen zählt für Führungskräfte zum schwierigsten Teil von Veränderungsprozessen. Ein in der Praxis erprobtes Veränderungsmodell dient als Grundlage um mögliche Reaktionen für Führungskräfte auf das Verhalten der Mitarbeiter aufzuzeigen.

Um Veränderungen erfolgreich und nachhaltig umsetzen zu können, kommt dem Teambuilding und dem Arbeiten in Teams eine besondere Rolle zu. Die Studierenden reflektieren die unterschiedlichen Ansätze zum Umgang mit Veränderungsprozessen in Bezug auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis und entwickeln dabei einen auf die eigene Person zugeschnittenen Führungsstil.

Die Studierenden erfahren wie sie mit Hilfe von kontinuierlichen Messungen und Bewertungen die erfolgreiche Umsetzung des Veränderungsprozesses in Form von quantitativen Methoden, wie online Befragungen, und qualitativen Methoden wie Einzelinterviews und Soundings in Gruppen, durchführen können.

Selbstführung

Warum arbeiten wir gerade in diesem Unternehmen? Welche Ziele – neben dem Broterwerb – verfolgen wir mit unseren aktuellen Tätigkeiten? Wie passt diese Tätigkeit in unseren Lebensentwurf? Um als Führungskraft authentisch und überzeugend die Mitarbeitenden anleiten und motivieren zu können, sollten die Teilnehmer des Kurses selbst in der Lage sein, Antworten auf diese Fragen für sich selbst liefern zu können. Vorgesetzte, die den Eindruck erwecken, dass sie nicht wirklich wissen, warum sie diese Tätigkeit ausüben, die den Eindruck vermitteln, eher ihren Job zu machen, als wirklich einen Sinn in ihrer Arbeit zu sehen, werden kaum ihre Mitarbeitenden begeistern oder auch nur die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit überzeugend herüber bringen können.

Um diese Fragen fundiert beantworten zu können, ist ein hohes Maß an Selbsterkenntnis notwendig. Diese Kurseinheit soll den Studierenden einen Rahmen geben, der ihnen ermöglicht, sich Klarheit über die eigene Zielsetzung, den eigenen Lebensentwurf zu verschaffen. Viel zu oft liegt der Fokus des Selbstmanagements auf Techniken wie dem Zeitmanagement oder Konfliktmanagement. Diese Themen finden sich unter dem Aspekt der Soft Skills häufig auf den Lehrplänen von Hochschulen, oder sind Themen von Management-Trainings. Da diese Techniken dort ausführlich behandelt werden, sind sie nicht Themen dieses Lehrbriefes.

Zentraler Aspekt ist hier die Erhöhung der eigenen Effektivität durch Selbstführung. Effektivität bedeutet, dass man mit den vorhandenen Ressourcen möglichst viel erreicht. Es ist dazu eine Konzentration auf die wesentlichen Dinge und Themen notwendig. Dementsprechend ist es für die Erhöhung der eigenen Effektivität notwendig, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was genau erreicht werden soll – sowohl beruflich als auch persönlich. Um den Studierenden zu helfen, sich dieser für sie wesentlichen Dinge bewusst zu werden, werden im Rahmen dieser Kurseinheit eine ganze Reihe von Konzepten und Theorien diskutiert.

Leadership und Kommunikation

Diese Kurseinheit bietet einen Methodenkoffer von Führungstechniken im Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation, der Führungskräfte dabei unterstützen soll, ihr Wissen in der alltäglichen Unternehmenspraxis leicht umsetzen zu können. Die Studierenden lernen, vertiefen oder üben „kommunikative Vorfahrts- und Geschwindigkeitsregeln“, mit denen sie als Führungskraft erfolgreich und zielführend Gespräche führen können, um ins- besondere regelmäßig wiederkehrende ‚schwierige‘ Situationen zu meistern. 

Nach dem Studium dieser Kurseinheiten sollten Sie

  • eine kommunikative Methodenkompetenz und einen Überblick über Gesprächstechniken, die insbesondere im Führungsalltag regelmäßig Anwendung finden können, erlangt haben.
  • Verständnis für das kommunikative Verhalten der Mitarbeitenden bekommen, um diese in möglichst vielen Situationen zielorientiert führen zu können.
  • ein kommunikatives Handwerkszeug erlangen, was insbesondere dann notwendig ist, wenn die Kommunikation mal nicht so läuft, wie Sie als Führungskraft es geplant haben.
  • bei Konflikten oder in Krisensituationen der Mitarbeitenden oder des Unternehmens in der Lage sein, als Führungskraft der Belegschaft Orientierung und Verhaltenssicherheit über den Weg der Kommunikation zu vermitteln.

Managing Diversity

Aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen gewinnt das Thema „Diversität“ immer stärker an Bedeutung. Effizientes Diversitätsmanagement beeinflusst zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit oder gar die Überlebensfähigkeit von Organisationen. Das in der Vergangenheit als ‚nice-to-have‘ angesehene Thema entwickelt sich allmählich zu einem strategisch relevanten Ansatz.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird in der Kurseinheit auf die ökonomische Relevanz von Diversität eingegangen. Durch die Einbettung des Themas in das Gesamtkonzept der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, insbesondere Corporate Social Responsibility, soll die strategische Dimension der Problematik besonders betont werden.

Um die Herausforderungen von Diversität zu bewältigen und die Potenziale zu nutzen, ist es wichtig, die Komplexität des Themas zu verstehen. Einen wichtigen Bestandteil der Kurseinheit stellt folglich theoretische Analyse des Einflusses von Diversität auf das Verhalten und auf die Leistung von Individuen, Gruppen und Organisationen sowie Diskussion unterschiedlicher Diversitätsmanagement-Ansätze dar.

In dem praktischen Teil des Kurses wird auf die Besonderheiten ausgewählter Dimensionen (Geschlecht, Alter, Behinderung, kulturelle Herkunft) eingegangen. Durch Analyse von Praxisbeispielen und Fallstudien sowie Entwicklung eigener Konzepte wird der Transfer des erworbenen Wissens in die Praxis unterstützt.

Die Studierenden erwerben Verständnis für die ökonomische Relevanz von Diversität und Diversitätsmanagement. Sie werden dazu befähigt, die Problematik von Diversität aus mehreren Perspektiven und auf mehreren Ebenen zu analysieren. Sie kennen verschiedene Ansätze von Diversitätsmanagement und sind imstande, diese kritisch zu würdigen.

Gesundheitsgerechtes Führen

Eine wesentliche Determinante der Motivation und Gesundheit von Mitarbeitern ist das Führungsverhalten von Vorgesetzten. Gesundes Führungsverhalten beinhaltet sowohl kommunikative Aspekte im direkten Umgang mit den Mitarbeitern als auch eine Planung und Organisation der Arbeit, die die Erhaltung und Förderung von Gesundheit als eine Zielgröße im Auge behält.

Führungskräfte bekommen in dieser Kurseinheit Hintergrundwissen und Konzepte eines gesundheitsgerechten Führungsverhaltens vermittelt. Ebenso werden die wichtigsten Grundprinzipien eines umfassenden, nachhaltigen und effektiven betrieblichen Gesundheitsmanagements dargestellt, da gesundheitsgerechtes Führen zwar ein wichtiger, aber eben nur ein Aspekt des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist.

In der Präsenzphase werden neben der Diskussion der theoretischen Ansätze praxisnahe Übungen zur Gesprächsführung trainiert.

Coaching

In Zuge der fortlaufenden Professionalisierung von Führungskräften gewinnt die Führungs- und Gesprächskompetenz eine immer höhere Bedeutung. Hierbei ist der Ansatz des Coachings ein Weg dazu, sich diese Kompetenz zu erwerben. Dabei hat sich besonders im Coaching das sys-temisches Denken und Handeln in den letzten Jahren im Rahmen von Managementprozessen wie z.B. Führungs- oder Organisationsentwicklungsprozesse als besonders wirksam herausge-stellt. Der coaching bzw. systemische Ansatz bezieht seine Grundlagen aus verschiedenen Wissenschaften, u.a. Kommunikationstheorie und Konstruktivismus. Aus diesen Quellen hat sich eine Vielzahl praktischer Methoden entwickelt, die für Lösungen von Problemen in sozialen Systemen (Unternehmen oder Institutionen) ausgesprochen nützlich sind. Zudem nutzen Füh-rungskräfte nicht nur (externe) Coaches, sondern treten selbst auch als solche auf. Im Modul »Leadership« bildet Coaching daher den Abschluss. In unserem Seminar bietet sich die Gelegenheit für die Studierenden, einen Einblick in die Methoden und Instrumente des Coachings zu erhalten, um ihr Agieren selbstreflexiv zu beurteilen. Um das zu erreichen, wer-den praktische Selbsterfahrungsübungen sowie Gesprächsführungsübungen durchgeführt.