Gesundheits- und Sozialmanagement

Berufsbegleitendes MBA-Studium

Tabelle Studieninhalte Gesundheits- und Sozialmanagement

Gesundheits- und Sozialmanagement beinhaltet die Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle von Institutionen und Unternehmen in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (GuS) und in Non-Profit-Bereichen.

Die praxisorientierte MBA-Vertiefungsrichtung kombiniert fundiertes General-Management-Wissen mit Führungskompetenzen und einem tiefgreifenden Verständnis für gesundheitsökonomische Zusammenhänge. Dies befähigt Sie zum erfolgreichen strategischen agieren im GuS-Markt.

In Zeiten einer deutlichen Ökonomisierung des GuS-Bereichs gewinnen Personal, Personaleinsatz, Personalqualifizierung sowie das Nachhaltigkeitsmanagement und die internationale Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Steigende Bedarfe, Kostendruck, Wettbewerb und Fachkräftemangel sind bestimmende Einflussfaktoren für die häufig sehr komplexen GuS-Unternehmen. Hinzu kommen stetige Änderungen im Sozial-, Tarif- und Arbeitsrecht, in Vergütung und Finanzierung.

Während Ihres Studiums beleuchten Sie den GuS-Sektor aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie schulen Ihr Verständnis für sich verändernde Rahmenbedingungen und Merkmale im Gesundheitswesen und werden befähigt, unternehmerische und organisatorische Probleme zu erkennen und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit strategisch relevante Lösungen zu entwickeln (Corporate Social Responsibility/CSR).

ZIELGRUPPE: Die MBA-Vertiefungsrichtung Gesundheits- und Sozialmanagement ist speziell für Führungskräfte im GuS-Sektor konzipiert, die höhere Managementaufgaben sowie die Steuerung und Beratung innerhalb der Organisationen und Unternehmen wahrnehmen möchten. Hierzu zählen u. a. die Bereiche der Gesundheitsversorgung (z. B. in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen), sozialen Einrichtungen, Sozialversicherungen sowie Verbände und Unternehmen mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement.

MODULLEITUNG: Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger

Module

Das Modul beinhaltet eine praxisbezogene Übersichtsdarstellung struktureller und organisato-rischer Kennzeichen und Besonderheiten des Gesundheits- und Sozialwesens.
Die Studierenden lernen die Akteure und Institutionen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft kennen. Zudem werden in diesem Modul ausgewählte Probleme im Be-reich der Steuerung (z. B. Wettbewerb, Über-, Unter- und Fehlversorgung), der Leistungserbringung (z. B. Demo-grafie, Fachkräftemangel) und der Finanzierung (Kostendruck) aufgezeigt und aus der Per-spektive unterschiedlicher Stakeholder beleuchtet. Die erworbenen Kenntnisse werden auf praktische Fallkonstellationen/ Fallstudien übertragen, so dass die Studierenden nach dem Studium des Moduls in der Lage sind, das theoretische Fachwissen in die eigene betriebliche Praxis zu transferieren.

Im Rahmen des Moduls werden die Rahmenbedingungen der Produktion sozialer Dienstleis-tungen näher beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbände der freien Wohlfahrtspfle-ge.
Vor dem Hintergrund sich permanent verändernder Rahmenbedingungen müssen Entschei-dungen über Investitionen, fachliche Konzepte, Unternehmensformen und auch strategische Allianzen in ihren Auswirkungen auf die sozialen Dienste beurteilt und bewertet werden. Grundkonstruktionen der Dienstleistungsproduktion, Konzepte der Sozialwirtschaft und der spezifische Charakter von Non-Profit-Organisationen innerhalb der Sozialwirtschaft werden neben den Grundlagen wohlfahrtsverbandlicher Strategieentwicklungen aufgezeigt. Dabei werden auch verschiedene europäische Konzepte nationalstaatlicher Organisationsformen des Sozialen und die zugrundeliegenden Wertvorstellungen berücksichtigt.

Einführung in das Sozialrecht
•    Grundkenntnisse des Sozialrechts
•    Einführung in die unterschiedlichen Bücher des Sozialgesetzbuches, insbesondere: SGB I, SGB II, SGB III, SGB V, SGB VI, SGB VII, SGB X, SGB XI

Finanzierung von GuS-Unternehmen
In Teil 1 der Kurseinheit werden die Elemente der Vergütungsfindung in stationären Altenpfle-geeinrichtungen sowie stationären Hospizen an Praxisbeispielen des Landes Nordrhein-Westfalen vorgestellt.
In Teil 2 der Kurseinheit werden die Grundlagen der Finanzierung stationärer, teilstationärer und ambulanter Leistungen im Krankenhaussektor anhand einer beispielhaften Darstellung der Etablierung einer neuen Fachrichtung in einem Krankenhaus behandelt. Wir widmen uns den Fragen: Welche Schritte sind im Vorfeld zu beachten und wie sieht eine konkrete Kalkulation aus?

Zu Beginn des Kurses werden die wichtigsten Grundlagen des Marketings von Profit- als auch von Non-Profit-Organisationen (NPOs) als auch von Gesundheitsorganisationen be-schrieben, da dies die wichtigste Basisinformation darstellt, um darauf die weiteren Sozial-marketing-Themen diskutieren zu können.
Diese werden mit dem Dialog mit Stakeholdern begonnen, darauf anschließend wird die Marktsituation und der Dritte Sektor referiert sowie die folgenden Themen:
•    Die Sozialwirtschaft
•    Soziale Dienstleistungen und soziale Güter
•    Strategisches und operatives Marketing von NPOs
•    Fundraising/ Spenden und Sponsoring
•    Corporate Social Responsibility (CSR)

Qualitätsmanagement im Gesundheits- und Sozialwesen
•    Qualitäts- und Risikopolitik als Teil der Corporate Sozial Responsibility (CSR)
•    Qualitäts- und Risikomanagement in der Organisation
•    Philosophie und Techniken des Qualitäts- und Risikomanagements
•    Instrumente und Werkzeuge des Qualitäts- und Risikomanagements
•    Transformationsmanagement („QRM 4.0“)
Anhand von Fallstudien (z. B. Notaufnahme eines Krankenhauses) erarbeiten die Studieren-den ein QRM-Modell (z. B. Formulierung eines Patientensicherheitskonzepts) und skizzieren dessen nachhaltige Umsetzung. Dabei werden die Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen (v. a. Wettbewerb, Kostendruck, Über-, Unter- und Fehlversorgung, Demografie, Fachkräftemangel) als einflussnehmende Faktoren eingebracht und berücksichtigt.


Nachhaltigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen
•    Aktuelle, thematische Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit
•    Multidimensionale Stakeholder-Anforderungen der Nachhaltigkeit
•    Regulatorische Rahmenbedingungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD, ESRS)
•    Rahmenwerke & Siegel der Nachhaltigkeit (DNK, EMASPlus, ISO 14001)
•    Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien


Anhand von Fallbeispielen erarbeiten die Studierenden die Grundzüge einer Nachhaltigkeits-strategie für ein Gesundheits- oder Sozialunternehmen. Hierbei kommen exemplarisch Methoden (Wesentlichkeitsanalyse, Stakeholder-Analysen) zum Einsatz, welche als inhaltliche und strukturelle Engführung innerhalb von strategischen Prozessen von ausgewählten Fall-beispielen aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft begleitet sind.

 

Controlling in GuS-Unternehmen
Die Studierenden werden in die Lage versetzt, die relevanten Methoden des strategischen und operativen (Finanz- und Kosten-) Controllings im praktischen Anwendungsfall in GuS-Unternehmen zu implementieren und anzuwenden.
•    Besonderheiten des Controllings in GuS-Unternehmen (Stakeholder, Zielsystem, Leit-bild)
•    Strategisches Controlling: Planung und Steuerung von KPI in GuS-Unternehmen, PEST-Analyse, SWOT-Analyse, SWOT-Interaktionsmatrix, Portfolio-Planung, Produktcontrolling mittels Zielkostenrechnung am Beispiel von Wahlleistungen
•    Balanced Scorecard als integratives Controlling-Instrument: Konzept, Leistungstreiber, Ziele und Kennzahlen, Umsetzung
•    Operatives Finanzcontrolling: Besonderheiten der Jahresabschlussstruktur und der Kennzahlenausprägungen in GuS-Unternehmen, kennzahlengestützte Analyse der Vermögens-, Finanz- und Erfolgslage, Analyse der Kapitalflussrechnung
•    Operatives Kostencontrolling: Kostenarten und Kostenstellen in GuS-Unternehmen, Betriebsabrechnung und Kalkulation, Deckungsbeitragsrechnung und Plankostenrechnung

Krankenhäuser sind generell komplexe Unternehmen mit einer Vielzahl handelnder Personen und jeglicher Qualifikation und Herkunft. Diese Heterogenität prägt die Patienten und deren Besucher, vor allem jedoch auch die Mitarbeiterschaft eines Krankenhauses. Sie reicht von hochspezialisierten Chefärzten bis zu gering qualifizierten Mitarbeitern. Die damit verbundene Komplexität nimmt zu, weil die Personalkosten zumeist 60 - 70 % der Kosten eines Kranken-hauses ausmachen und sich wirtschaftlicher Druck insbesondere auf die Mitarbeiterschaft auswirkt. Dies stellt die zwischenmenschlichen Beziehungen aller Mitarbeiter vor eine beson-dere Herausforderung.
Das Personalmanagement ist die wesentliche Schaltzentrale, um allen Herausforderungen zwischen den wirtschaftlichen Anforderungen eines ökonomischen Geschäftsbetriebes einer-seits sowie den Belangen der Mitarbeiter und Patienten andererseits Rechnung zu tragen. Ziel ist es hierbei, jeweils die richtigen Mitarbeiter für ein Unternehmen zu finden und diese an das Krankenhaus zu binden.
Unter diesem Aspekt muss das strategische Personalmanagement eines Krankenhauses Instrumente für einen ressourcenschonenden Einsatz der Mitarbeiter entwickeln und die Füh-rungskräfte befähigen, den Anforderungen ihrer Rolle Rechnung zu tragen. Hierzu muss das Personalmanagement gegenüber allen Kunden lösungsorientierte Instrumente entwickeln, die das Krankenhaus befähigen, auch als Arbeitgeber am Markt bestehen zu können.
Dieses Teilmodul greift wichtige leistungsbezogene Fragestellung des strategischen Perso-nalmanagements auf und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die berufliche Praxis.

Dieser Link führt Sie zu den Beschreibungen der Pflichtmodule im Basisbereich des berufsbegleitenden MBA-Fernstudienprogramms. Die Module gehören zur regulären Vorlesungsplanung des 1. und 2. Semesters und werden von allen Studierenden, unabhängig der Vertiefungsrichtung, belegt.

Dieser Link führt Sie zu den Beschreibungen der Wahlpflichtmodule des berufsbegleitenden MBA-Fernstudienprogramms. Die Module werden im 3. und 4. Semester angeboten.