Chronik

Zur Geschichte

Mit Ausnahme des Studienganges „Werkstofftechnik“, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, liegen die Anfänge der Hochschule Koblenz in der Zeit unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Zum Wintersemester 1949/50 nahmen die sog. „Vereinigten Technischen Lehranstalten“ (VTL) in einer ehemaligen Kaserne im Koblenzer Stadtteil Karthause den Lehrbetrieb auf. Elf hauptamtliche und sechs nebenamtliche Lehrkräfte unterrichteten in den drei Abteilungen Hochbau, Tiefbau und Maschinenbau insgesamt rund 300 Studierende. Zum Wintersemester 1951/52 kam die Fachrichtung Elektrotechnik hinzu. Dank des engagierten Einsatzes von Professoren, Studenten und der Stadt Koblenz entwickelten sich die VTL innerhalb eines Jahrzehnts zu einer der größten Ingenieurschulen in Rheinland-Pfalz.

1971 wurde die zwischenzeitlich verstaatlichte Koblenzer Ingenieurschule in die neu gegründete „Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz“ integriert. Im Zuge dieser Umstrukturierung erweiterte die „Abteilung Koblenz“ das bisher rein technisch orientierte Lehrangebot um die Fachbereiche Betriebswirtschaft I und II sowie Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Von 1971 bis 1978 war das Pädagogische Fachinstitut in Rengsdorf (PFI) das Vorläufterinstitut für die Fachrichtung Pädagogik. Die bisher selbständige Keramikausbildung in Höhr-Grenzhausen (seit 1879 „Keramische Fachschule“, 1953 „Höhere Fachschule“, 1957 „Ingenieur- und Werkschule“) komplettierte als Fachbereich „Keramik“ das Studienangebot. Eine weitere Bereicherung erfuhr die Fachhochschule 1987 durch die Gründung des Instituts für Künstlerische Keramik in Höhr-Grenzhausen. 

Am 1. September 1996 erlangte die Fachhochschule Koblenz ihre Selbstständigkeit. Die Vielfalt der Studieneinrichtungen und die anerkannte Qualität der Ausbildung ließen die Zahl der Studierenden in den 80er Jahren stark ansteigen. Im Januar 1996 wurde deshalb der Grundstein für den ersten Bauabschnitt des dringend notwendigen Neubaus gelegt. Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit fanden die Fachbereiche „Maschinenbau“ und „Elektrotechnik und Informationstechnik“ in dem nach neuestem Stand der Technik eingerichteten Gebäude an der Konrad-Zuse-Straße eine neue Adresse.

Zum Wintersemester 1998/99 nahm die Fachhochschule Koblenz an ihrem neuen Standort in Remagen den Lehrbetrieb auf. Der RheinAhrCampus, der mit Mitteln des Bonn/Berlin-Ausgleichs finanziert wurde, ging mit den Studiengängen Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Sportmanagement und Physikalische Technik an den Start. Im Wintersemester 1999/2000 folgten dort die Studiengänge Technische Betriebswirtschaft und Angewandte Mathematik. Mit den beiden Neubauten in Koblenz und Remagen hat die Fachhochschule Koblenz wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Im sich verschärfenden Wettbewerb zwischen den Hochschulen wird nur bestehen können, wer den Studierenden neben einer qualifizierten Ausbildung auch eine gute Infrastruktur bieten kann. So folgte im September 2005 mit dem ersten Spatenstich der Startschuss für den rund 48 Millionen Euro teuren zweiten Bauabschnitt in Koblenz-Karthause. 2009 zogen die Fachbereiche Bauwesen, Betriebswirtschaft und Sozialwesen sowie Hochschulleitung und Verwaltung vom Standort Oberwerth dorthin um. Im April 2010 installierte die Fachhochschule Koblenz am RheinAhrCampus in Remagen das Forschungszentrum.

Im Juli 2012 erfolgte die Umbenennung in „Hochschule Koblenz – University of Applied Sciences“. Zudem erhielten drei Fachbereiche neue Namen: Sozialwesen wurde zu Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaft zu Wirtschaftswissenschaften sowie Betriebs- und Sozialwirtschaft zu Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Im Wintersemester 2012/13 wurde am RheinAhrCampus das Fraunhofer-Anwendungszentrums für multimodale und luftgestützte Sensorik (AMLS) eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt studierten erstmals 8.000 Studierende an den drei Standorten der Hochschule Koblenz.

Dass sich die Hochschule Koblenz gegen rechte Gewalt positioniert, ist seit dem 24. November 2012 in der neuen Anschrift des RheinAhrCampus in Remagen noch deutlicher: Der Ortsbeirat Remagen hat dem gemeinsamen Wunsch von Hochschule Koblenz und Stadt Remagen entsprochen, die Remagener Südallee in Joseph-Rovan-Allee umzubenennen und damit dauerhaft an den bekannten französischen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus zu erinnern.

Im Mai 2013 ernannte der Senat der Hochschule Koblenz erstmals einen Freund und Förderer zum Ehrensenator: Franz-Walter Aumund, Gründer der gleichnamigen Stiftung.

Im Wintersemester 2013/14 wurde an der Hochschule Koblenz das Weiterbildungszentrums am RheinAhrCampus und das Sprachenzentrum am RheinMoselCampus gegründen. Zudem wurden weitere Räumlichkeiten auf der Koblenzer Karthause in der Geschwister de Haye’schen Stiftung angemietet, um den steigenden Zahlen von Studierenden und Beschäftigen zu begegnen.

Im Wintersemester 2015/16 nahm das Graduiertenzentrum der Hochschule Koblenz seine Arbeit auf, das Doktorandinnen und Doktoranden in allen Phasen ihres Promotionsvorhabens unterstützt. Dazu gehören unter anderem die Beratung rund um das Thema kooperative Promotion, fachliche und fachübergreifende Weiterbildungen sowie Vernetzungsangebote.

Im Frühjahr 2016 wurde am RheinMoselCampus das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) eröffnet. Neben dem Transfer und dem Diskurs umfassen die Leitlinien des IBEB auch die Initiierung, Gestaltung, Förderung, und Entwicklung von Qualität, Forschung und Kompetenz für ein kompetentes System von Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit in Rheinland-Pfalz.

Es erfolgte im April 2017 eine Umstrukturierung des Fachbereichs Bauwesen, zu dem nun die Werkstofftechnik Glas und Keramik sowie das Institut für Künstlerische Keramik und Glas in Höhr-Grenzhausen gehören. Der neue, erweiterte Fachbereich bekam den Namen bauen-kunst-werkstoffe. Feierlich konnte im September 2018 das 20-jährige Bestehen des RheinAhrCampus zelebriert werden. Ausgelegt für ursprünglich 1.000 Studierende, studierten zu diesem Zeitpunkt rund 2.900 Studierende am Remagener Standort der Hochschule Koblenz.

Zum Wintersemster 2018 wurde das Interdisziplinäre Institut für Digitalisierung (IIFD) am RheinMoselCampus eröffnet. Das neu gegründete Institut verfolgt das Ziel, die Hochschule Koblenz mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zu vernetzen, um die wissenschaftlichen, technischen und sozialen Herausforderungen der Digitalen Transformation im nördlichen Rheinland-Pfalz gemeinsam zu meistern.

Die Auftaktveranstaltung des „Max-von-Laue Institute of Advanced Ceramic Material Properties Studies“ (CerMaProS) fand im November 2019 im feierlichen Rahmen mit rund 100 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik statt. Das neu eingerichtete Forschungskolleg markiert den vorläufigen Höhepunkt der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit der Universität Koblenz-Landau und der Hochschule Koblenz. Es ist eines der ersten Forschungskollegs, die das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur als Ergebnis eines gutachterlichen Auswahlverfahren fördert.

Die Aufstockung des östlichen Gebäudetraktes M am RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz ist im Beisein des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministers Prof. Dr. Konrad Wolf im Rahmen des Neujahrsempfangs im Januar 2020 der Hochschule feierlich eingeweiht worden. Damit stehen rund 680 zusätzliche Quadratmeter als Multifunktionsfläche für studentisches Arbeiten, Seminar- und Vorlesungsveranstaltungen sowie für Ausstellungen und Präsentationen zur Verfügung.

Im Juli 2020 wurde das neue Vorlesungsgebäude am RheinAhrCampus fertiggestellt, so dass das MBA-Fernstudienprogramm in die neuen Räumlichkeiten einziehen konnte.

Das gemeinsame Forschungskolleg „Data2Health: Vertrauenswürdige Datenanalysen für das Gesundheitswesen“ der Universität in Koblenz und der Hochschule Koblenz startete im September 2022. In diesem Forschungskolleg werden in sechs kooperativen Promotionsprojekten neue Ansätze zur vertrauenswürdigen Übertragung, Bereitstellung und voraussagenden Analyse von Daten im Gesundheitswesen erforscht.