Remagener Campus Gespräche: Krisenmanagement im Gesundheits- und Sozialwesen
20.11.2024
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften|RheinAhrCampus Remagen| TOP |
Bereits zum achten Mal lud das Team des Studiengangs Gesundheits- und Sozialmanagement Studierende, Branchenvertreterinnen und -vertreter sowie die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Ahrweiler zu den Remagener Campus Gesprächen an den Campus Remagen der Hochschule Koblenz ein. In Kooperation mit dem Förderkreis der Fachhochschule im Kreis Ahrweiler e.V. stand die Veranstaltung unter dem Motto „Krisengeschüttelt – wie sich das Gesundheits- und Sozialwesen auf Risiken und Katastrophen vorbereitet“.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Hochschule, Prof. Dr. Karl Stoffel, beleuchteten die Fachvorträge von Sarah Poth von der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger, Arzt und Professor für Krankenhausmanagement, die Herausforderungen, die das deutsche Gesundheitssystem in Notfällen, Krisen und Katastrophen bewältigen muss.
Sarah Poth stellte die geänderten Rahmenbedingungen und die Herausforderungen an die Fach- und Führungskräfte des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes in Deutschland aus Sicht der BABZ, als der zentralen Aus- und Fortbildungseinrichtung des Bundes im Bevölkerungsschutz dar. Dabei erläuterte sie den Sachstand der aktuellen Planungen und betonte: „Krisenmanagement beginnt bei jedem Einzelnen von uns. Dazu zählen z.B. die Bereithaltung von Notfallvorräten, aber auch die Solidarität mit betroffenen Menschen im Krisenfall."
Prof. Dr. Schenkel-Häger berichtete von den Krisenmanagementstrategien innerhalb der Marienhaus Unternehmensgruppe und thematisierte globale Risikotrends wie Extremwetterereignisse und Cyberrisiken. Er gab Einblicke in die Bildung eines Krisenstabs und die konkrete Einsatzplanung eines Krankenhauses im Katastrophenfall. „Jeder Teil eines Unternehmens muss sich mit den Herausforderungen künftiger Krisen auseinandersetzen und sich darauf vorbereiten“, so der Leiter der Stabsstelle Risikomanagement.
Das Publikum zeigte sich aktiv und engagiert, insbesondere als es um die Vereinbarkeit der Krankenhauseinsatzplanung in Krisen mit der geplanten Krankenhausreform ging. Zudem wurden die aktuellen Überlegungen zur Wiedereinführung der Wehrpflicht im Hinblick auf das Thema der Veranstaltung intensiv diskutiert.
Zum Abschluss der Veranstaltung hob Moderator Jens Kröger vom Förderkreis hervor, wie essenziell es ist, aus den Erfahrungen vergangener Krisen — wie der Coronapandemie und der Flutkatastrophe im Ahrtal — zu lernen und vergangene Krisen als Chance für die Weiterentwicklung des Krisenmanagements und des Bevölkerungsschutzes zu verstehen.
Die Remagener Campus Gespräche bieten somit nicht nur Raum für Expertenwissen, sondern fördern auch den Dialog über wichtige Weichenstellungen in der Gesundheits- und Sozialpolitik der Zukunft.
Die nächste Veranstaltung der Reihe findet am 25. April 2025 zum Thema „New Work – New Skills. Innovation erfolgreich gestalten“ statt.