Einblick in die Lehre: Studierende der Sozialen Arbeit reflektieren Beratungsmethoden im World Café
19.02.2025
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Im Rahmen des Moduls "Grundlagen methodischen Handelns in der Sozialen Arbeit" lernten die Studierenden die Grundprinzipien der klientenzentrierten Gesprächsführung (Carl Rogers), themenzentrierten Interaktion (Ruth Cohn), sozialpädagogischen Beratung und professionellen Beobachtung kennen. Dabei stand nicht nur die theoretische Auseinandersetzung im Vordergrund, sondern auch die Frage, wie sich diese Methoden in der Praxis umsetzen lassen.
Beratung als Haltung – erste Erkenntnisse aus der Praxis
Ein zentrales Thema der Diskussion war die professionelle Haltung in Beratungssituationen. Drei Prinzipien der klientenzentrierten Gesprächsführung wurden dabei besonders hervorgehoben:
Positive Wertschätzung: Klient:innen werden in ihrer Individualität respektiert und ernst genommen.
Einfühlendes Verstehen: Die Perspektive der Klient:innen wird vorurteilsfrei erfasst, um eine lösungsorientierte Beratung zu ermöglichen.
Kongruenz und Echtheit: Berater:innen treten authentisch auf – Beratung sollte kein „Doppelspiel“ sein.
Neben diesen Grundhaltungen wurde auch die Bedeutung systematischer Beobachtung als Grundlage professioneller Beratung betont. Neben der Gesprächsführung spielen nonverbale Signale, emotionale Prozesse und soziale Dynamiken eine entscheidende Rolle, die von Fachkräften erkannt und reflektiert werden müssen.
Daniel Roos, der die Veranstaltung leitete, betonte die Relevanz eines reflektierten Beratungsansatzes: "Beratung bedeutet weit mehr als das bloße Anwenden von Methoden. Sie erfordert eine innere Haltung, die auf Wertschätzung, Empathie und Authentizität basiert. Diese Grundlagen zu erarbeiten und direkt zu reflektieren, ist für die Studierenden ein wichtiger erster Schritt in ihrer Ausbildung."
World Café als interaktive Lernmethode
Das World Café ist eine dialogorientierte Methode, die es ermöglicht, in wechselnden Kleingruppen zu einem gemeinsamen Thema zu arbeiten, Ideen zu sammeln und Perspektiven zu entwickeln. Durch den offenen Austausch in einer inspirierenden Atmosphäre entstehen kreative Denkprozesse, die tiefere Reflexion und vernetztes Lernen fördern.
In der Lehrveranstaltung an der Hochschule Koblenz ermöglichte das World Café den Studierenden, sich aktiv mit den Beratungsansätzen auseinanderzusetzen. Durch das kreative Festhalten von Erkenntnissen mit Farben, Symbolen und Notizen entstand eine visuelle Reflexion der Inhalte. Der interaktive Austausch in kleinen Gruppen förderte neue Perspektiven und half den Studierenden, ihre theoretischen Erkenntnisse mit praktischen Überlegungen zu verknüpfen.
"Besonders wertvoll war die Erkenntnis, dass Beratung nicht nur aus Techniken besteht, sondern vor allem eine innere Haltung erfordert", fasst eine Studierende des Seminars „Kommunikative Kompetenz und reflektierte Beobachtung“ zusammen.
Mit dieser praxisnahen Annäherung an die Beratungsarbeit haben die Studierenden einen ersten Grundstein für ihre weitere Ausbildung gelegt – und gelernt, dass professionelle Beratung nicht nur eine Technik ist, sondern vor allem wertschätzende Kommunikation, aktives Zuhören und ein tiefes Verständnis für die Lebenswelt der Klient:innen erfordert.