IBEB unterwegs
IBEB unterwegs in der Kita Arche Noah
Im Rahmen von IBEB unterwegs machten sich Dr. Andy Schieler und Melanie Schoening auf den Weg nach Germersheim in die integrative Kita Arche Noah, wo sie herzlich von der Kita-Leitung Kerstin Kern, der stellvertretenden Leitung Susanne Hinz und Markus Holländer als Trägervertreter empfangen wurden. In der viergruppen Kita-Struktur finden insgesamt 80 Kinder, die in zwei Gruppen mit jeweils 15 Kindern und zwei Gruppen mit jeweils 25 Kindern aufgeteilt werden, Platz. Dabei stehen je fünf Integrationsplätze in den zwei kleineren Gruppen für Kinder mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf zur Verfügung. Die Integrationskinder werden in der Kita von drei externen Therapeuten betreut. Ergo-, Logo- und seit diesem Kitajahr Autismustherapie. Heilpädagogische Einzelförderung wird kitaintern durch die Fachkräfte der Gruppen angeboten.
In der Kita, die in dem Gebäude eines ehemaligen Vereinsheims entstanden ist, arbeiten die pädagogischen Fachkräfte in einem teiloffenen Konzept. Dort werden die Kinder von 15 Fachkräften, die diverse sonderpädagogische Fortbildungen absolviert haben, sowie von zwei Berufspraktikant:innen in ihrer Entwicklung bedürfnisorientiert begleitet. Zusätzlich nimmt eine Kita-Sozialarbeiterin, die bei drei Kitas bei der Beratung und Begleitung von Familien mitwirkt, viel Arbeit durch das Ausfüllen von Anträgen mit Familien ab, damit für die restlichen Fachkräfte mehr Zeit für die individuelle pädagogische Arbeit mit den Kindern bleibt. Der Erfahrungsraum der Küche sowie der Umgang mit Lebensmitteln bleibt den Kindern durch das Kochen von selbstgemachter Marmelade, Plätzchen backen zur Weihnachtszeit und das Einkaufen fürs gemeinsame Frühstück nicht verwehrt.
Während der Vorstellung eines elektrisch-höhenverstellbaren Wickeltischs für Integrationskinder und eines Rollators für Kinder, den sie „Walker“ nennen, fügt die Einrichtungsleitung Kerstin Kern hinzu: „Den Geist des Integrativen leben wir auch“. Dabei berichtet sie von einem Kind, das besondere Freude an dem Walker fand und mit diesem unermüdlich Im Außengelände, auf der extra gepflasterten Strecke, seine Runden dreht. Diese Möglichkeiten würden sie gerne allen Kindern bieten, die in der Einrichtung einen Platz anfragen, jedoch besteht vor allem für den integrativen Bereich eine lange Warteliste, sodass sich auf zwei bis drei freie Plätze pro Jahr 20 Kinder bewerben. Doch „hier wird um jedes Kind gekämpft“ betont der Trägervertreter Markus Holländer, der auch ein Netzwerk für integrative Kitas im Zweckverband ins Leben gerufen hat. Als weitere Herausforderung wird die Umstellung der Rahmenvereinbarung vom SGB IX zum SGB VIII wahrgenommen, da mit Einführung des neuen Gesetzes aus seiner Sicht eine ungeregelte Situation vor allem in der Finanzierung entsteht.
Trotzdem behält die Einrichtung einen ressourcenorientierten Blick zu ihrer pädagogischen Arbeit mit den Kindern, denn sie „haben es keinen Tag bereut, integrativ zu arbeiten“, äußert die stellvertretende Leitung im Sinne des ganzen Teams. Dabei legt die Einrichtung einen grundlegenden Fokus auf das Verstehen des kindlichen Wesens sowie persönlicher Gewohnheiten, um dieses Wissen in der Arbeit im pädagogischen Alltag mitzunehmen. Dazu führen die Pädagog:innen in der Eingewöhnungszeit auch manchmal Hausbesuche durch.
Abschließend betont die Einrichtungsleitung: „wir würden uns mehr Platz, bzw. Räume für alle Kinder und eine Ausweitung der integrativen Plätze wünschen“
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung nach vorheriger Terminabsprache gerne bereit.
Prot. Integrative Kita Arche Noah
Hermann-Gmeiner-Str. 7
76726 Germersheim
Leitungsteam: Kerstin Kern & Susanne Hinz
Tel. 07274-6343
Email: kita.arche-noah.germersheim@evkirchepfalz.de
IBEB unterwegs in der Kita Herdorf
Das IBEB war unterwegs in der Kita Herdorf. Marion Müller und Lara Schindler besuchten die 7-gruppige Einrichtung und wurden von Susanne Gimbel, der Einrichtungsleiterin herzlich empfangen. In der großen, lebendigen Kita wird auf zwei Etagen in einem teiloffenen Konzept nach dem Situationsansatz gearbeitet. Es gibt ein flexibles Betreuungsangebot mit Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr. Für jedes Kind kann ein warmes Mittagessen angeboten werden, das täglich vor Ort frisch zubereitet wird. Die Kinder können zu jeweils drei unterschiedlichen Zeiten zum Mittagessen oder zum Schlafen gehen. So wird Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder genommen.
Das Gebäude ist am Waldrand gelegen und hat einen großzügigen Außenspielbereich mit vielfältigen Spielbereichen für jede Altersgruppe. Im Außenbereich verfügt die Einrichtung unter anderem über ein Hochbeet, ein Insektenhotel, einen Wasserlauf, einen Barfußpfad sowie ein eigenes Waldstück, in dem sich die Kinder sehr gerne beschäftigen. Jeder Gruppenraum hat einen Nebenraum zur ständigen Verfügung und zusätzlich einen eigenen praktischen Abstellraum sowie weitere Nebenräume. Auch der Waschraum wird bewusst als Raum für Bildungs- und Lernerfahrungen genutzt. Damit die Fachkräfte einen Überblick haben, welches Kind sich wo im Haus befindet, pinnen die Kinder sich mit Magneten an einer Tafel in den entsprechenden Bereichen an. Dies dient nicht nur zur Organisation, sondern ermöglicht den Kindern gleichzeitig ein hohes Maß an Partizipation. Beispielsweise beim kreativen Gestalten dürfen die Kinder entscheiden, mit welcher Fachkraft sie dies am liebsten tun möchten. Außerdem wird Bewegung in Herdorf großgeschrieben und findet alltagsintegriert statt. Einmal wöchentlich gibt es vom Sportbund sogar ein Bewegungsangebot für eine bestimmte Altersgruppe. Die Einrichtung ist darüber hinaus ausgezeichnete Vorlese-Kita. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Nachhaltigkeit sind ebenfalls wichtige Themen, auf die im Alltag stets geachtet wird.
Auf die Dokumentation des Alltags wird in der Kita Herdorf großen Wert gelegt. Aushänge zu Projekten und alltäglichen Geschehnissen im Flurbereich dienen dazu, Eltern und Familien gegenüber, die Arbeit der Fachkräfte und die Erlebnisse der Kinder transparent zu machen. Ebenso sind die Dokumentation von Lernerfolgen und besonderen Momenten für die Portfolios der Kinder zum Beispiel in Form von Bildungs- und Lerngeschichten ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit und werden gemeinsam mit den Kindern gestaltet und von den Kindern immer wieder gerne angesehen.
Des Weiteren ist Sozialraumorientierung ein wichtiger Aspekt in der Einrichtung. Im Verlauf der Kita-Zeit werden regelmäßig Hausbesuche angeboten, die als zusätzliches Beziehungsangebot für die Kinder verstanden werden. Auch Besuche im oder vom Seniorendorf, dass in unmittelbarer Nachbarschaft liegt, finden regelmäßig statt und erfreuen Alt und Jung. Halbjährlich finden in der Kita Herdorf Elternabende und Elternaktivitäten statt, die den Austausch untereinander und beispielsweise auch mit dem Elternausschuss anregt. Zusätzlich bieten die Fachkräfte der Kita bei Bedarf Eltern u.a. Begleitung bei Behördengängen oder Terminen in Förderzentren an.
Für die Vorschulkinder findet jede Woche die „Schul-AG“ zur Vorbereitung auf den Übergang Kita-Grundschule statt. Dabei wird mit den jährlich ca. 30 bis 40 Vorschulkindern unter anderem der Schulweg kennengelernt und es finden gegenseitige Besuche in Kita und Schule statt.
In diesem Jahr feiert die Kita Herdorf bereits ihr 30-jähriges Bestehen und bald wird die Einrichtung um eine Außenstelle für 50 Kinder erweitert, die fußläufig zur bestehenden Kita entstehen wird.
Die Kita Herdorf ist im Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD) bereits folgezertifiziert. Das Team entwickelt die Qualität der Einrichtung mit QiD stets weiter.
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung nach vorheriger Terminabsprache gerne bereit.
Kita Herdorf
Am Stegelchen 10
57562 Herdorf
Leitung: Susanne Gimbel
Telefon: 02744 931770
Email: kita@herdorf.de
IBEB unterwegs in der Kita Sternenhimmel, Kirchen-Wehbach
Marion Müller und Lara Schindler waren mit dem IBEB unterwegs in der katholischen Kita Sternenhimmel in Kirchen-Wehbach im Landkreis Altenkirchen. Nina Matuschik, Kollegin Christina Reuber und Trägervertetung der Kita gGmbH Koblenz Angelika Kromer begrüßten die Mitarbeiterinnen des IBEB ganz herzlich. Die kleine, familiäre Einrichtung aus zwei Gruppen betreut 32 Kinder. Auch wenn die Einrichtung räumlich beengt ist, nutzen die neun Fachkräfte jeden Zentimeter bestmöglich. In der Kita wird nach einem teiloffenen Konzept gearbeitet und es gibt viele gruppenübergreifende Angebote. Das Außengelände, das unter anderem über eine Matschküche verfügt, darf von den Kindern auch alleine genutzt werden. Die beiden Gruppenräume verfügen jeweils über eine zweite Ebene. Die Aufteilung der Funktionsbereiche wie die Essecke, der Rollenspiel- oder Konstruktionsbereich in den Räumen variiert immer wieder und wird so ständig an die Interessen und Bedarfe der Kinder angepasst. Für jeden Bereich gibt es in der Kita Wehbach eine:n Beauftragte:n. Das Kind ist dann für eine gewisse Zeit für diesen Bereich zuständig und schaut danach, dass dort Ordnung herrscht und die Regeln eingehalten werden. Aushänge mit Bildern zu Regeln findet man zum Beispiel auch im Turnraum der Einrichtung. Diese sind von den Kindern eingefordert und mit ihnen gemeinsam aufgestellt und bildlich dargestellt worden. In der gesamten Einrichtung sind viele Piktogramme zu entdecken, die verwendet werden, damit Kinder, Erwachsene, Menschen unterschiedlicher Herkunft leicht Informationen erfassen und am Alltag der Kita teilhaben können. In jeder Gruppe gibt es eine Beschwerdebox, die von den Kindern gefüllt werden kann. Gemeinsam wird dann nach Lösungen für die jeweilige Beschwerde gesucht. Dieses Beschwerdemanagement wird von und mit den Kindern regelmäßig genutzt.
Die Kita Wehbach ist sehr offen für Neues von außen. Aktuell nehmen die Vorschulkinder an einem Präventionsprojekt teil, dass auf die Schulung von Resilienz und Selbstwert abzielt. Das Team hat auch am Projekt „Mutausbruch“ teilgenommen. Zudem ist die Einrichtung im Sozialraum gut vernetzt, denn Sozialraumarbeit stellt einen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit dar. Die Netzwerkarbeit mit den Institutionen im Ort, der gute Kontakt zur Nachbarschaft und die Zusammenarbeit mit der Grundschule sind besonders wichtig. Im Übergang Kita-Grundschule finden Besuche in der Grundschule sowie der Kita statt. Die Kita Wehbach nutzt ohnehin regelmäßig die Turnhalle der Grundschule, sodass die Kinder die Schule bereits gut kennen. Auch die Kooperation mit der Kindertagespflege ist dem Team wichtig. Durch die gute Zusammenarbeit gelingt auch der Übergang von der Kindertagespflege in die Kita für alle Beteiligten sehr zufriedenstellend. Auch der Austausch mit der evangelischen Kita im Ort ist sehr gut.
Im Eingangsbereich befindet sich immer ein Tisch mit Dingen, die von der Kita oder von Familien zu verschenken sind und von anderen mitgenommen werden können. Das ist ein Beispiel dafür, wie die Kita Wehbach versucht, unnötiges Wegwerfen zu vermeiden und nachhaltig zu handeln. Bildung für nachhaltige Entwicklung soll in Zukunft in der Einrichtung noch umfassender angegangen werden. Zuletzt gab es aus dem Interesse der Kinder heraus ein Müllprojekt, bei dem zum Beispiel Mülltrennung, Recycling und die Müllabfuhr thematisiert wurden. In diesem Rahmen wurde mit den Kindern auch ein Brief an den Bürgermeister verfasst, da den Kindern aufgefallen war, dass an einem beliebten Rastplatz auf ihrer Spazierstrecke ein Mülleimer fehlte. Der Mülleimer wurde dann, dank der Initiative der Kinder und Fachkräfte der Kita Sternenhimmel, aufgestellt. Bei dem Projekt wurden auch die Eltern beteiligt, die zum Beispiel bei der großen Abschluss-Modenschau mitwirkten.
Zu Entwicklungsgesprächen werden einmal im Jahr nicht nur die Eltern eingeladen. Auch die Kinder erhalten einen eigenen Termin, um mit einer Fachkraft über ihre eigenen Lernerfolge und Bedürfnisse zu sprechen.
Aktuell arbeitet das Team der Einrichtung an der Erstellung eines sexualpädagogischen Konzepts sowie an der Erstellung der Prozessdarstellung, um die QiD-Folgezertifizierung zu erhalten.
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung gerne bereit.
Katholische Kindertagesstätte Sternenhimmel
Wingendorfer Straße 4
57548 Kirchen-Wehbach
Leitung: Nina Matuschik
Telefon: 02741 8878
Email: sternenhimmel-wehbach@kita-ggmbh-koblenz.de
IBEB unterwegs in der Kita Honigtopf, Betzdorf
Im Rahmen von IBEB unterwegs besuchten Lara Schindler und Marion Müller die Kindertagesstätte Honigtopf in Betzdorf im Landkreis Altenkirchen. Dabei handelt es sich um eine kommunale Einrichtung in den umgebauten Räumen einer ehemaligen Realschule. Seit September 2023 sind die Räume wieder mit Leben, Lachen und gemeinsamen Aktivitäten gefüllt. Momentan hat die Einrichtung Platz für 75 Kinder bis zum Schuleintritt, wovon vier Plätze Kinder unter zwei Jahren zur Verfügung stehen. Die Kita arbeitet nach dem Offenen Konzept mit verschiedenen Bildungsräumen, die darauf ausgerichtet sind, die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Kinder aufzugreifen.
Nach einer herzlichen Begrüßung konnten wir die Räumlichkeiten der Einrichtung besichtigen, die sich über zwei Etagen erstrecken. Dabei beschrieb uns der Einrichtungsleiter Bastian Kneip, den die Kinder liebevoll Basti nennen, die pädagogische Grundorientierung der Einrichtung. Die Kita Honigtopf ist geprägt durch eine sehr hohe kulturelle Vielfalt, die schon im unteren Flur sichtbar wird. Die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe werden in der täglichen Arbeit thematisiert und geschätzt, so wird z. B. jede Familie in ihrer Herkunftssprache begrüßt. Die Flure sind so gestaltet, dass sie bespielbar sind und den Kindern zusätzlichen Raum für Aktivitäten bieten. Angesichts der Feststellung, dass viele Kinder noch die Sicherheit einer pädagogischen Fachkraft beim Erkunden des Hauses und vor allem beim Wechsel der Etagen brauchen, gibt es einen „Flurengel“, eine Person, die die Kinder begleitet. So können diese die Bildungsräume nach ihren Bedürfnissen und Interessen aufsuchen. Die gesamte Einrichtung hat ein durchdachtes Raum- und Farbkonzept ohne Ecken und Kanten. Neben dem Bau-, Rollenspiel-, Werk-, Wahrnehmungs- und Bewegungsraum gibt es eine Kreativ- und Wissenswerkstatt, ein Labor und eine Bibliothek mit Büchern und Gesellschaftsspielen. Bistro und Waschräume werden ebenso als Bildungsraum angesehen wie die übrigen Räume. Der Schlafraum hat eine doppelte Funktion und wird auch für den Morgenkreis genutzt, der um 10:00 Uhr als freiwilliges Angebot für die Kinder stattfindet. Insgesamt beruhen alle Bildungsangebote auf Freiwilligkeit mit größtmöglicher Partizipation. Einer möglicherweise entstehenden Unübersichtlichkeit durch das großzügige Raumangebot wird vorgebeugt, indem jede Fachkraft über ein Walkie-Talkie verfügt und so unkompliziert Informationen im ganzen Haus fließen, sodass die Kinder sich sicher sein können, dass sie auch dort ankommen, wo sie ankommen möchten. Darüber hinaus gibt es eine Kita-Software zur Unterstützung und Dokumentation, damit z. B. den Eltern unabhängig von der Fachkraft zurückgemeldet werden kann, ob die Kinder gefrühstückt haben.
Für das Team, das sich aus 13 staatlich anerkannten Erzieher:innen sowie zwei Hauswirtschaftskräften und verschiedenen Auszubildenden zusammensetzt, befindet sich in der oberen Etage ein Personalraum, der ausschließlich dem Personal als Rückzugsort z. B. in den Pausen dient. Darauf hat Bastian Kneip großen Wert gelegt, dem Teamarbeit sehr wichtig ist. Seit Februar 2024 wird das Team mit 8,5 Stunden pro Woche zusätzlich von einer Kita-Sozialarbeiterin unterstützt, die in der Kita ihr Hauptbüro hat.
In der oberen Etage befindet sich darüber hinaus ein Multifunktionsraum, der für Teamsitzungen und Elternveranstaltungen genutzt wird. Bastian Kneip würde den Raum perspektivisch auch gerne externen Fachkräften wie Logopädie, Ergotherapie etc. zur Verfügung stellen. Vorstellbar wäre auch die Nutzung für Sprachkurse, die für Eltern mit Migrationshintergrund angeboten werden könnten, was für die Familien organisatorisch eine Erleichterung wäre. Die gesamte Atmosphäre der Kita ist getragen von Empathie und Wertschätzung sowohl im Team als auch Kindern und Eltern gegenüber, deren Bedarfe und Kulturen ernst genommen werden. Dennoch sieht Kneip auch viele offene Baustellen, die er und sein Team Schritt für Schritt angehen möchten, wie z. B. das Essverhalten und die Brotdosen der Kinder. Die Qualität der pädagogischen Arbeit entwickelt das Team der Kita Honigtopf mit Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD), wofür sie vor Kurzem zum ersten Mal zertifiziert wurden.
Aktuell freut sich die Kita Honigtopf auf die Eröffnung des Außengeländes mit seinen vielfältigen Spielmöglichkeiten.
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung gerne bereit.
Kita Honigtopf
Schützenstraße 62
57518 Betzdorf
Leitung: Bastian Kneip
Telefon: 02741 1821221
Email: honigtopf@betzdorf.de
IBEB unterwegs in der naturnahen Kita Räuberbande in Simmern
Kitas an eher ungewöhnlichen Orten? Das gibt es. So auch in Simmern (Hunsrück). Andy Schieler und Lara Schindler besuchten die Kita Räuberbande im Rahmen von IBEB unterwegs. Die naturnahe Kita befindet sich auf einem ehemaligen Friedhofsgelände am Ortsrand und bietet auf dem großen Gelände viele Lernmöglichkeiten für die Kinder. Die Kita bietet Platz für 20 Kinder über drei Jahren, die täglich von 07:30 bis 14:30 Uhr betreut werden können. Das Team der Kita Räuberbande besteht derzeit aus zwei pädagogischen Fachkräften in Vollzeit, einer Kinderpflegerin und einem Auszubildenden. In einem Bauwagen auf dem Gelände befinden sich neben diversen Materialien auch die Eigentumsfächer der Kinder, Küchenutensilien, eine Sammlung an Gesellschaftsspielen sowie Tische, falls das Wetter dazu führt, dass die Kinder einmal im Innenraum verweilen müssen. An sich stellt aber das Parkgelände die Kita dar. Hier findet man allerlei Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten. Neben einem Kreativbereich gibt es auch eine Werkstatt. An der Feuerstelle wird häufig das Lagerfeuer entzündet. Ein vierjähriges Mädchen führte die IBEB-Mitarbeiter:innen auf ihrem Kitagelände herum und zeigte das sogenannte „Häuschen“ mit Verkleidungsmöglichkeiten, die aus Baumstämmen angelegten Balanciermöglichkeiten, die Beete, in denen eine Kollegin gerade Gartenarbeit mit Kindern betrieb und in denen viele Wildkräuter und Gemüsepflanzen zu finden sind. Auch den Kletterbaum, Schaukelmöglichkeiten zwischen Bäumen und die Matschküche konnten bei der Führung bewundert werden. Die Kinder der Kita Räuberbande nutzen das Gelände völlig frei und haben viel Platz, um sich nach ihren Bedürfnissen und Interessen zu bewegen. Insbesondere für Kinder, die in Haus-Kitas eher ein Verhalten zeigen, das als herausfordernd angesehen werden kann, sind der Platz, die Luft und die Art der naturnahen Arbeit besonders wertvoll. Die kommissarische Kita-Leiterin, Jacqueline Raschke, berichtet, dass Kinder in dieser Kita-Form eher den Raum haben, ihre Emotionen zu regulieren und sich aus schwierigen Situationen zu entfernen, indem sie diesen für einen Moment aus dem Weg gehen können. „Die Kita ist nicht nur dazu da, kontrollierter mit Emotionen umzugehen – genauso wichtig ist, dass die Kinder viel kommunizieren und sich austauschen müssen, Regeln erläutern und klarstellen und für sich einstehen lernen. Absprachen gehören zum Alltag.“, erläutert Frau Raschke. Für die Kinder bedeutet der Alltag in einer naturnahen Kita und mit vielen Naturmaterialien also außerdem ein hohes Maß an Kommunikation. Konflikte werden zum Beispiel eher von den Kindern allein ausgetragen und Aushandlungen über die Art der Verwendung von Materialien müssen häufiger geführt werden als bei vorgefertigtem Spielzeug. Unter anderem bei der Wahl der wetterentsprechenden Kleidung lernen die Kinder, für sich selbst zu sorgen und auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. „Die Kinder lernen in und mit der Natur zu leben – die verschiedenen Jahreszeiten erleben sie hautnah, wie sich das Wetter ändert, die Farben, etc.“, so Frau Raschke. Es verwundert demnach nicht, wenn Frau Raschke mit ihren Erfahrungen aus Haus- und Natur-Kitas aus voller Überzeugung sagt: „Kinder gehören erstmal raus“. Sie sieht zudem Vorteile der naturnahen Arbeit auch für die Fachkräfte, die, nach ihrer Erfahrung, seltener krank und weniger von starken Geräuschkulissen belastet werden.
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung gerne bereit.
Naturnahe Kita Räuberbande
55469 Simmern/Hunsrück
Leitung: Jan Koch und Jacqueline Raschke
Telefon: 0160 99604323
IBEB unterwegs in der Kindertagespflege KleinSein, Koblenz Kesselheim
Im Rahmen von IBEB unterwegs besuchten Prof. Dr. Armin Schneider und Marion Müller die Kindertagespflegestelle „KleinSein“ in Koblenz Kesselheim, die aktuell zehn Plätze für Kinder zwischen ein und fünf Jahren bietet und in naher Zukunft auf 20 Plätze erweitert werden soll. Die Randlage am Industriegebiet schafft dabei eine Verbindung zwischen dem Arbeitsraum der Eltern und dem gut erreichbaren Spielraum der Kinder, der durch die nahe gelegenen Wiesen und Felder um einen weitläufigen Entdeckungsraum an der frischen Luft erweitert wird. Ein Schwerpunkt der Einrichtung liegt auf der Bewegungsförderung. „Bewegung bildet“, begründet das Ehepaar Hartfuß die Philosophie ihrer Kindertagespflegestelle. „Wir wollen für die Kinder den Schwerpunkt der Bewegungsförderung setzen, ohne dabei andere Bildungs- und Förderbereiche zu vernachlässigen.“ Die großen Räumlichkeiten bieten täglich von 08:00 bis 15:00 Uhr Anregung sowohl zur freien als auch zur angeleiteten Bewegung. Neben dem Bewegungsschwerpunkt legen Mezhgan und Sebastian Hartfuß besonderen Fokus auf angemessene Partizipationsmöglichkeiten der Kinder im Alltag und die Einbindung der Familien. Dabei profitieren sie selbst auch von ihrer Einrichtung: Frau Hartfuß kann im Büro nebenan im Homeoffice arbeiten und steht im Notfall als Ansprechpartnerin zur Verfügung, während Herr Hartfuß seinen Erziehungsurlaub für das Projekt genutzt hat und die zwei zertifizierten Tagespflegepersonen bei Bedarf unterstützt. Die noch junge Kindertagespflegestelle soll schrittweise ausgebaut werden, wobei die Qualität nicht leiden, sondern stets weiterentwickelt werden soll. „Im Bereich der Kindertagespflege wünschen wir uns für die Eltern und die Weiterentwicklung der Kindertagespflege ein stärkeres Qualitätsmanagement von der Stadtverwaltung“, so Sebastian Hartfuß. Die spielenden Kinder auf dem Hof haben indes ganz anderes im Kopf: Der Vormittagsschlaf steht an.
Nähere Infos unter:
Kleinsein-koblenz@web.de
Tel.: 01525 414 0832
Instagram: KleinseinKoblenz (KleinSein Kindertagespflege Koblenz)
IBEB unterwegs mit Kindertagespflegepersonen im Wald
Das IBEB war wieder unterwegs und besuchte in Bendorf zwei Tagespflegepersonen, die mit der Waldgruppe der evangelischen Kindertagesstätte „Unter dem Regenbogen“ in Koblenz kooperieren. Dr. Marina Swat und IBEB-Maskottchen Ebbi trafen Julia Schmitt (Kindertagespflegestelle „Kinderlinge“) und Heike Olig (Kindertagespflegestelle „Heikes Kinderinsel“), die als selbstständige Tagespflegepersonen drei bzw. vier Kleinkinder betreuen. Auch Tiere werden hier in die Förderung der Kinder integriert, weshalb Luna, die Hündin von Heike Olig, immer mit dabei ist.
Kennengelernt haben sich die beiden Kindertagespflegepersonen im Rahmen des im Jahr 2021 erstmals stattgefundenen QiD-Schulungsprozesses für Tagespflegepersonen. Als die beiden feststellten, dass sie neben dem gleichen Wohnort auch das Interesse für Naturpädagogik teilen, bildeten sie ein Tandem. Im Tandem durchliefen Julia Schmitt und Heike Olig erfolgreich den QiD-Prozess.
Um einen Einblick in ihre Arbeit zu erhalten, berichten beide von einem typischen Tagesablauf im Wald. Dabei stellt sich heraus, dass sich die Tage stets unterschiedlich gestalten und sie stets aufs Neue schauen, was der Tag mit sich bringt. Eine feste Ausstattung hilft ihnen dabei, sich den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Dabei gehören zur Grundausstattung neben Decken, Büchern, Schnüren, Wechselkleidung und Windeln auch Seifenblasen, die sie während unseres Gesprächs geschickt zur Beschäftigung der Kleinen nutzen.
Durch den naturpädagogischen Schwerpunkt beider Kindertagespflegepersonen, besuchen sie den Wald bei nahezu jeder Wetterlage und nutzen auch regnerisches Wetter, um gemeinsam mit den Kindern als Forscher:innen den Wald in seiner Vielfalt zu entdecken. Ihre Spezialisierung im Feld der Naturpädagogik nutzen Julia Schmitt und Heike Olig als Alleinstellungsmerkmal, das es auch für die Kita „Unter dem Regenbogen“ so attraktiv macht, mit ihnen zu kooperieren.
Im Zuge der Teilnahme am QiD-Prozess riefen die beiden zusätzlich zu ihrer üblichen Arbeit als Tagespflegepersonen die Wald-Projekttage in Kooperation mit der Kita „Unter dem Regenbogen“ in Koblenz ins Leben. Viermal im Jahr finden die Waldtage statt. Ziel ist es, durch den Austausch mit der Waldpädagogin der Kita, gemeinsame Wald-Projekttage für Kinder unter drei Jahren zu erarbeiten und durchzuführen.
Julia Schmitt und Heike Olig berichten, dass sie in engem Austausch mit der Koblenzer Kita“ stehen. Sowohl die Kita als auch die Tagespflegepersonen empfinden die Kooperation als äußerst bereichernd. So beschreiben Julia Schmitt und Heike Olig die Kooperation als eine „tolle Erfahrung“. Seitens der Kita wurde zurückgemeldet, dass das positive Beispiel naturpädagogischer Arbeit von Julia Schmitt und Heike Olig die Bedenken reduziert hat mit den eigenen 18 Kita-Kindern den Wald zu erkunden und diesen als Erkundungs- und Erlebnisraum für Kinder unter drei Jahren nutzbar zu machen. Im Gegenzug berichten sie, dass sie sich von der Kita „Unter dem Regenbogen“ angenommen fühlen und eine positive Wertschätzung erfahren. Sie profitieren insbesondere von dem Austausch vielseitiger Perspektiven mit den pädagogischen Fachkräften der Kita und nutzen die Erfahrungen dieser, um die Betreuungsqualität weiter zu steigern.
Für Hospitationsbesuche stehen Frau Schmitt und Frau Olig in ihren Kindertagespflegestellen gerne bereit.
Kindertagespflegestelle „Kinderlinge“
Rotkehlchenweg 3
56170 Bendorf
Julia Schmitt, Telefon: 02622/ 9899528, Email: info(at)kinderlinge.de
Kindertagespflegestelle „Heikes Kinderinsel“
Westerwaldstraße 66
56170 Bendorf
Heike Olig, Telefon: 0162/4916502, Email: rene.olig(at)gmail.com
IBEB unterwegs in der Kindertagespflege „Lulu“ in Waldesch
Beim Besuch der Kindertagespflege „Lulu“ in Waldesch wurden Lara Schindler und Dr. Andy Schieler vom IBEB von Julia Sandt, der selbstständigen Kindertagespflegeperson im Landkreis Mayen-Koblenz, durch die Räumlichkeiten geführt. Insgesamt sechs bzw. bald sieben Kinder zwischen einem und drei Jahren besuchen die Kindertagespflege ganztägig, in der maximal fünf Kinder an einem Tag anwesend sind (drei Kinder kommen an fünf Wochentagen). Die Bring- und Abholzeiten richten sich dabei im Rahmen der Öffnungszeiten (Mo-Do: 07:30 bis 15:30 Uhr, Fr.: 07:30 bis 13:00 Uhr) flexibel nach den Bedürfnissen der Eltern und Familien. Das nach den Bedürfnissen der Kinder flexibel gestaltete Frühstück und die täglich von Frau Sandt frisch zubereitete, gemeinsame Mittagsverpflegung erhalten die Kinder vor Ort. Eine Besonderheit der Kindertagespflege ist unter anderem das gute Nachbarschaftsverhältnis im Haus, einschließlich der gemeinsamen Nutzung des Gartens, das Spielen der Kinder mit dem Nachbarshund und den anderen Kindern im Haus. Die Räumlichkeiten mietet Frau Sandt für die beruflichen Zwecke der Kindertagespflege an, die bewusst wie ein Zuhause für die Kinder gestaltet sind. Somit ergibt sich die für Frau Sandt bewusste Trennung ihrer privaten und beruflichen Räumlichkeiten. Spaziergänge unternehmen die Kinder hier fast täglich in den nahegelegenen Wald, an den Eschbach, zum Bäcker oder sie nutzen mit Frau Sandt die Fahrt mit dem Bus zum Wildgehege Remstecken.
Frau Sandt, zuvor in einem Krankenhaus tätig, absolvierte eine eineinhalbjährige Ausbildung zur Kindertagespflegeperson. Kürzlich zertifizierte sie sich gemeinsam mit sieben weiteren Kindertagespflegepersonen mit dem Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD), wobei sie sich intensiv mit dem Thema Elternarbeit auseinandersetzte und ein jährlich geplantes Elterncafé konzipiert und durchgeführt hat. Der fachliche Austausch innerhalb der QiD-Regionalgruppe bleibt ebenso bestehen wie der Austausch mit ihrer Tandempartnerin.
Für Hospitationsbesuche steht Frau Sandt in ihrer Kindertagespflegestelle gerne bereit.
Kindertagespflegestelle Lulu
Antoniusstraße 7
56323 Waldesch
Julia Sandt, Tel.: 01575/6552446, E-Mail: lulu_kindertagespflege@outlook.de
IBEB unterwegs in der Kita Sonnenschein, Kirn
Das IBEB besuchte die Kita Sonnenschein in Kirn. Die Kita-Leiterin, Sandra Reemen, nahm sich trotz Krankheitswelle in der Kita die Zeit, mit Dr. Andy Schieler und Lara Schindler vom IBEB über die pädagogische Arbeit in ihrer Einrichtung zu sprechen. Frau Reemen, die die 1993 erbaute Einrichtung seit nun fast 30 Jahren leitet, stellte die Einrichtung mit all ihren Besonderheiten vor. Die naturnah gelegene Kita steht in einer Hanglage. Dadurch verfügt das Haus nicht nur über viele Treppen und erstreckt sich über mehrere Stockwerke, sondern auch das Außengelände ist hierdurch geprägt von Hängen. Neben Außenspielgeräten wird dieses von Gebüschen und sogar einem eigenen Steinbruch ergänzt. All dies wird von den Kindern zum Spielen verwendet. Dabei verwundert es nicht, dass die Kinder aufgrund der örtlichen Gegebenheiten in ihren grobmotorischen Fähigkeiten Tag für Tag gefordert werden und dadurch viele Entwicklungsschritte verbuchen. Die Kita Sonnenschein ist ehemalige Konsultationskita für Demokratiepädagogik des Landes Rheinland-Pfalz. Auch wenn gewisse Instrumente wie die Kinderkonferenz nach der Corona-Zeit erst wieder neu eingeführt werden müssen, findet Partizipation an vielen Stellen im Alltag Raum. Alle Räume der Einrichtung stehen den Kindern ohne Einschränkungen zur Verfügung. Die Kita wird als Haus gesehen, in dem alle 75 Kinder sowie das gesamte Team der Einrichtung gemeinsam leben, lernen und arbeiten. Die Änderungen des Betreuungsanspruchs, zuletzt durch das neue Kita-Gesetz in Rheinland-Pfalz, zeigen allen Beteiligten in der Kita deutliche Grenzen auf – vor allem die räumlich-baulichen. Das überträgt sich auf die pädagogische Arbeit der Fachkräfte. So hat Sandra Reemen eine ganz klare Meinung: „Wir brauchen nicht mehr Personal, wir brauchen mehr Räume.“.
Im 19 Personen starken Team der Einrichtung mit Fachkräften, die unter anderem im Situationsansatz und in Religionspädagogik ausgebildet sind, wird sehr ressourcenorientiert gearbeitet. Das Team nutzt regelmäßig kollegiale Fallberatungen und es werden Hypothesensuchen aufgestellt, um die eigene Arbeit zu reflektieren und die Kinder und Familien bestmöglich unterstützen zu können. Die gelebte Demokratiepädagogik mit den Kindern wirkt sich spürbar auch auf das Team aus, da die Kinder in vielen Alltagssituationen sehr selbstständig agieren. Damit bleibt für die Fachkräfte der Kita Sonnenschein mehr Zeit und Raum für weitere Bildungsarbeit mit den Kindern. Auch die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern und Familien ist ein bedeutender Punkt in der Arbeit des Teams. Sandra Reemen ist der Meinung: „Ein Kind kommt nie alleine in die Kita.“. Eltern in vielerlei Hinsicht zu begleiten und stetig zu informieren, zum Beispiel hinsichtlich unterschiedlicher Bildungsthemen, ist daher eine wichtige Aufgabe in der alltäglichen Arbeit des Teams.
Sorgen machen sich Sandra Reemen und ihr Team um Entwicklungen in Bezug auf die Sprache und Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Zu beobachten ist die Verwendung von Einwortsätzen bei den Kindern und die mangelnde Konzentration auf eine Sache bzw. das Durchhaltevermögen, sich auf etwas zu fokussieren und an etwas dran zu bleiben. Eine Hypothese der Kita-Leitung ist, dass die vermehrte und vor allem von Erwachsenen unbegleitete Nutzung von digitalen Medien damit zu tun haben könnte.
Gegen Digitales stellt sich die Einrichtung allerdings nicht. Die pädagogischen Fachkräfte der Kita Sonnenschein nutzen beispielsweise regelmäßig Tablets. Nicht nur um Videos der Kinder für Entwicklungsgespräche zur Untermauerung von Lerngeschichten aufzunehmen, sondern auch, um über eine App mit den Eltern in Kontakt zu bleiben. So können schnell Informationen weitergegebenen werden, was alle Beteiligten entlastet.
Die Kita Sonnenschein aus Kirn hat jüngst erfolgreich ihre Folgezertifizierung im Rahmen von Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD) abgeschlossen, nachdem die Einrichtung 2017 erstmals im QiD-Ansatz zertifiziert wurde.
Für Hospitationsbesuche steht die Einrichtung gerne bereit.
Kita Sonnenschein Kirn, Leitung: Sandra Reemen, Tel.: 06752-135-8100, E-Mail: kita-sonnenschein(at)kirn.de
IBEB unterwegs in der Kita Waldwichtel, Oberhausen bei Kirn
Das IBEB war wieder unterwegs und besuchte die Kita Waldwichtel in Oberhausen bei Kirn. Heike Zerfaß (Kita-Leitung) und Marcel Horlebein (pädagogische Fachkraft) nahmen sich Zeit, um Lara Schindler, Dr. Andy Schieler und dem IBEB-Maskottchen Ebbi Einblicke in den Waldplatz und die Einrichtung zu geben. 13 Mitarbeiter:innen (zehn Erzieher:innen, eine Berufspraktikantin, eine Teilzeitauszubildende und eine Sozialassistentin) begleiten den Alltag der Kinder in einem teiloffenen Konzept mit Gruppen- und Funktionsräumen täglich von 7:15 Uhr bis 16:15 Uhr mit flexiblen Bringzeiten. Insgesamt 50 Kinder (zehn U2- und 40 Ü2-Kinder) besuchen die Kita mit einem Ganztagsplatz. In der Gruppe der Waldwichtel befinden sich Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, die immer montags und dienstags zu jeder Jahreszeit und in allen Wetterlagen (ausgenommen bei starkem Wind) den Vormittag im Wald verbringen. Begleitet werden die Kinder stets von vier pädagogischen Fachkräften, wovon zwei zertifizierte Wald- und Wildnispädagoginnen sowie BNE-Fachkräfte sind. Früh werden die Kinder von den Eltern direkt in den Wald gebracht und zum Mittagessen laufen die Kinder gemeinsam mit den Erzieher:innen in die Kita (ca. eine halbe Stunde Fußweg). Am Rande des öffentlichen Waldplatzes der Gemeinde (mit gutem Kontakt zum Förster) steht ein von Freiwilligen gestalteter Bauwagen bereit, in dem die Kinder und Erzieher:innen Unterschlupf finden und Materialien untergebracht sind. Die Nutzung des Waldes als pädagogischer Raum ist seit 25 Jahren ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Kita Waldwichtel und entsprechend konzeptionell verankert. Im fachlichen Austausch mit den Fachkräften vor Ort wird deutlich, dass der Wald als ein Segen für die Entwicklung der Kinder und die Arbeit der Fachkräfte beschrieben wird:
- Die Grobmotorik der Kinder verbessert sich durch die Unebenheiten im Waldboden, das Klettern und Spielen mit Ästen, Erde und Steinen zusehends.
- Die Ausdauer der Kinder steigert sich mit der Zeit, sichtbar dadurch, dass Kinder, die erst kurze Zeit in der Waldgruppe sind, die Bänke auf dem Weg zurück in die Kita zum Pausieren nutzen, während die „älteren Hasen“ der Waldgruppe den Rückweg ohne Verschnaufpausen meistern.
- Die Selbstwirksamkeit und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und Grenzen offenbaren sich im selbsttätigen Interagieren mit der Natur.
- Das Spielen im Wald ohne zweckgebundene Spielsachen erfordert Fantasie, erfordert Kommunikation mit anderen, um die eigenen Fantasien zu teilen und fördert somit die soziale und sprachliche Entwicklung.
- Das Draußensein im weitläufigen Gelände fördert prosoziales Verhalten im gegenseitigen aufeinander Acht geben, wenn andere Kinder z. B. die Sichtweite der Gruppe zu verlassen drohen.
- Der große Raum im Wald ermöglicht auch den in kleineren Räumen als verhaltensauffällig wahrgenommenen Kindern den nötigen Entfaltungsraum, wodurch das auffällige Verhalten als deutlich reduziert erlebt wird und die Fachkräfte sowie die Kinder weniger Stress empfinden.
- Auch das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil kommt nicht zu kurz, wenn beispielsweise die fünfte Birke als nächster Halt einer Wanderung auserkoren wird.
- Durch das Erleben verschiedener Tages- und Jahreszeiten und Witterungen erfahren die Kinder die natürlichen Zyklen unmittelbar. Das ermöglicht den Fachkräften die Begleitung langfristiger Lernprozesse in allen Bildungsbereichen.
„Im Wald wird aus einem Flüstern ein Rufen und aus einem Lächeln ein lautes Lachen.“ (Alexandra Fey, pädagogische Fachkraft und FaKiB). Die Konsequenzen dieser konzeptionellen Ausrichtung auf den Wald als Lebensraum sind auch die positiven Rückmeldungen der Grundschule, in denen die Kinder der Kita Waldwichtel als motorisch und sprachlich weiter entwickelter beschrieben werden. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Kinder, aber auch der Fachkräfte, werden im Vergleich zu anderen Kitas als deutlich geringer wahrgenommen. Immer wieder hospitieren andere Fachkräfte und Eltern in der Kita Waldwichtel, in dem Wissen um die Vorteile und den Erfahrungsschatz der Kita. In der Einrichtung selbst werden zudem Projekte im Rahmen der Bildung nachhaltiger Entwicklung (BNE) umgesetzt und dabei u. a. ein Frühstücksbüffet mithilfe regionaler, saisonaler, biologischer und fair gehandelter Zutaten angeboten.
Die Kita Waldwichtel sichert und entwickelt ihre Qualität mit dem Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs (QiD) und hat nach der Erstzertifizierung 2017 in diesem Jahr erfolgreich die Folgezertifizierung durchlaufen.
Die Kita Waldwichtel steht gern für Hospitationsbesuche bereit.
Kita Waldwichtel Oberhausen, Leitung: Heike Zerfaß, Tel.: 06752 2872, E-Mail: kiga-waldwichtel(at)t-online.de
IBEB unterwegs in der Kinderkrippe „Michels Zwergenhaus“ in Stromberg
Dr. Marina Swat, Dr. Andy Schieler und Maskottchen Ebbi besuchten als Vertreter:innen des IBEB die Kinderkrippe „Michels Zwergenhaus“ in Stromberg. Hierbei handelt es sich um eine Kleinkindeinrichtung mit 25 Ganztagsplätzen für Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren und sieben pädagogischen Mitarbeiter:innen in kommunaler Trägerschaft der Stadt Stromberg.
Der Besuch begann mit einem Rundgang durch die Einrichtung, geführt von der Einrichtungsleiterin Stephanie Nitschke im Beisein des Trägervertreters und Kreisbeigeordneten Gerhard Krüger sowie dem Elternausschussvertreter Stephan Berger. Die modernen Räumlichkeiten werden mit viel Kreativität und Flexibilität multifunktional und äußerst effizient genutzt, damit alle notwendigen Tätigkeiten in den räumlich überschaubaren Innenbereichen Platz finden. Im gern genutzten Außenbereich entsteht neben dem Highlight der Bobby-Car-Bahn derzeit ein Tipi aus Weiden. Im Innen- und Außenbereich wird bewusst auf Alltagsmaterialien und das Prinzip „weniger ist mehr“ gesetzt, da das Kita-Team mit weniger Spielzeug ein intensiveres Spiel bei den Kindern beobachtet. Das Essen für die Kinder wird täglich frisch und in der eigenen Küche selbst gekocht. Der unmittelbare Sozialraum der Kita wird in naher Zukunft um eine Kita erweitert, die direkt an die Kinderkrippe angrenzen soll. Das Team ist auch über den Sozialraum hinaus gut vernetzt, z. B. mit dem Kreiselternausschuss des Landkreises Bad Kreuznach oder dem IBEB.
Nach dem Rundgang tauschten sich alle Beteiligten im Freien zu aktuellen Themen der Kinderkrippe aus. Diskutiert wurden hierbei unter anderem die seit Inkrafttreten des neuen KiTaG monatlich(!) neu beantragte Betriebserlaubnis, die als Belastung empfundenen Regelungen des KiTaG, die in der Einrichtung nicht 1:1 umzusetzen sind, die Priorität des eigenen hohen pädagogischen Anspruchs und der auch in Stromberg omnipräsente Personalmangel. Von regulär sieben pädagogischen Fachkräften stehen der Einrichtung meist krankheitsbedingt seit mehreren Wochen nur zwei bis drei Fachkräfte zur Verfügung. Ohne Springerkraft und „Feuerwehrkraft“ sei der Betrieb nicht aufrechtzuerhalten, so der Trägervertreter Herr Krüger. Dieser wünscht sich pädagogische „Feuerwehrkräfte“ des Landes, die vor Ort im Bedarfsfall einspringen können.
Stolz sind Leitung, Träger- und Elternausschussvertretung gleichermaßen vor allem auf die Besonderheit als Kleinkindeinrichtung mit dem fachlich fundierten Fokus auf sehr jungen Kindern. Alle Fachkräfte haben die Weiterbildung für die U3-Pädagogik abgeschlossen und sind in der Lage, auf die besonderen Entwicklungsbedürfnisse von Kindern unter drei Jahren professionell einzugehen. Das größte Anliegen dabei ist: Diese Besonderheit als Krippeneinrichtung weiterführen zu dürfen, was bedeutet, „die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wir als Einrichtung nicht untergehen“, so Frau Nitschke. Das ist der einstimmige Wunsch aller, einschließlich der Eltern und des Trägers. Dabei gelte es auch, „politisch die Weichen zu stellen, damit sich die Rahmenbedingungen so aufstellen, dass Personalführung, Teamarbeit und Qualitätsentwicklung wieder möglich sind“, ergänzte Frau Nitschke. Gut, dass es bei allen Widrigkeiten die täglichen Beziehungen zu den Kindern gibt: „Der Umgang mit den Kindern ist das, was unsere Batterien auflädt.“ (Stephanie Nitschke).
Der Kontakt zwischen dem IBEB und der Kinderkrippe „Michels Zwergenhaus“ ist durch den Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs entstanden, mit dem die Kita 2018 erstmals zertifiziert und 2022, nach der Qualitätsentwicklung im Prozess der Peer-Eingewöhnungen, folgezertifiziert wurde. Die Übergabe des QiD-Folgezertifikats war zugleich Anlass des Besuches.
Die Einrichtung steht gern für Hospitationsbesuche zu Themen der Kleinkindpädagogik bereit.
IBEB unterwegs in der Kita „St. Marien“ in Kyllburg
Vertreter:innen des IBEB besuchten mit dem Maskottchen Ebbi die Kita „St. Marien“ in Kyllburg, eine Einrichtung mit 80 Plätzen, verteilt auf zwei Regelgruppen und zwei altersgemischte Gruppen, sowie 11 pädagogischen Mitarbeiter*innen in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Bitburger Land.
Der Besuch begann mit einem Rundgang durch die Einrichtung, den die Kita-Leiterin Marianne Engler-Schuster, Erzieherin Karin Johanns und die Elternvertreterin Alexandra Leppich leiteten. Die Räumlichkeiten befinden sich im ehemaligen Gebäude einer Hauptschule, welche nun von Kita und Grundschule unter dem Begriff „Haus der Bildung“ genutzt werden. Die Kinder der Kita können neben den Gruppenräumen Angebote im Wahrnehmungsraum, im Bewegungsraum, im Funktionsraum, im Schlafraum und im Außengelände wahrnehmen.
Die Besonderheit der Kita ist die gelingende Zusammenarbeit mit der anliegenden Grundschule. Diese zeigt sich unter anderem in der gemeinsamen Nutzung der Mensa sowie der gemeinsamen Lernwerkstatt. Die Lernwerkstatt ist eine materialreiche Lernumgebung, die Kinder zum Beobachten, Staunen und Experimentieren anregt. Frau Engler-Schuster betont, dass die Kooperation mit der Grundschule keineswegs durch die bloße räumliche Nähe, sondern „nur mit enger Absprache funktioniert“. Eine Durchlässigkeit mit einer hohen Transparenz sei enorm wichtig für eine gute Zusammenarbeit und eine kindgerechte Gestaltung des Übergangs.
Weitere Schwerpunkte der Einrichtung sind die alltagsintegrierte Sprachförderung und Bewegungsangebote, die von Erzieherinnen der Einrichtung sowie in Kooperation mit dem Sportverein in Kyllburg angeboten werden. Die gesunde Ernährung und die Zahnpflege haben in der Kita einen hohen Stellenwert und werden in täglich umgesetzt.
Im anschließenden Gespräch wurde deutlich, dass die Kita nicht nur mit der Grundschule, sondern auch im Sozialraum als Familienzentrum gut vernetzt ist. Frau Alexandra Leppich zeigte sich als Elternvertreterin hoch zufrieden mit der pädagogischen Arbeit der Kita und schätzt dabei vor allem die intensive Zusammenarbeit mit der Grundschule. Darüber hinaus werden die Interessen der Eltern von der Kita geachtet und sogar konkret abgefragt. Die Elternecke im Eingangsbereich der Kita sei ebenso ein gutes Angebot.
Das Familienzentrum hat zwei Schwerpunkte: Die Familienberatung und die Familienbildung. Hier sollen die Zugänge für Bildungs- und Beratungsangeboten erleichtert werden. Die Angebote sind niederschwellig, kostenfrei und wohnortnah. Jährlich finden Angebote mit Eltern und Kindern im Sozialraum der Kindertagesstätte statt. Neben der Kooperation mit der Grundschule und dem Sportverein finden in der Kita weiter Kooperationen statt: Kreismusikschule, Familienbildungsstätte, Logopädie, Ergotherapie, Kiwi (Kinder Willkommen), Krabbelgruppe für Kinder ab sechs Monaten bis zum Eintritt in die Kita.
Der Kontakt zwischen dem IBEB und der Kita „St. Marien“ ist durch den Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs entstanden, den die Kita im Jahr 2018 erfolgreich durchlaufen hat und sich derzeit im Prozess der Folgezertifizierung befindet.
Die Einrichtung steht gern für Hospitationsbesuche bereit.
IBEB unterwegs zu Besuch in der Kindertagesbetreuung „Löwenzahn“ in Mendig
Das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) besuchte im Rahmen des Formates „IBEB unterwegs“, in Begleitung des Maskottchens Ebbi, Jutta Neideck in ihrer Kindertagesbetreuung „Löwenzahn“ in Mendig. Neben den Besuchen in Kindertageseinrichtungen tauscht sich das IBEB ebenso mit der Kindertagespflege aus.
Aktuell betreut Frau Neideck insgesamt 7 Kinder, wovon durchschnittlich drei bis vier Kinder gleichzeitig anwesend sind. Das Angebot der Kindertagespflege richtet sich insbesondere an Kinder von null bis drei Jahren und an Kinder im schulpflichtigen Alter bis 14 Jahre. Frau Neideck betreut von 12.00 – 19.00 Uhr in großzügigen Räumlichkeiten, vier Zimmer (aufgeteilt in Themenräume Spiel-, Bastel-, Hausaufgaben-, Musik-, Schafraum) sowie ein Bad und einen Garten mit Spielmöglichkeiten. Sie ist von Beruf Kinderpflegerin und hat darüber hinaus eine Qualifizierung zur Tagespflegeperson absolviert. Die fachliche Qualifizierung der Kindertagespflegepersonen im Kreis Mayen-Koblenz steht in der Verantwortung des Jugendamtes, hierfür zuständig ist Frau Geishecker. Auch die Tagespflege verfolgt einen Förderauftrag der sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung der Kinder. Frau Neideck hat sich in diesem Kontext vor allem auf die Partizipation der Kinder spezialisiert. Während des Besuches äußerte sie, dass die Eltern vor allem die Flexibilität und die kleine Kindergruppe an ihrem Angebot schätzen.
Im Rahmen einer Interessengemeinschaft setzt sich Frau Neideck regelmäßig für eine bessere Vernetzung vor Ort ein. Im Gespräch mit ihr wurde schnell deutlich, was sie an der Kindertagespflege besonders begeistert: zum einen die Arbeit mit Kindern verschiedener Altersstufen und das gemeinschaftliche, familiennahe Miteinander, zum anderen das selbstständige Arbeiten ohne große Dokumentationspflicht und daher mehr Zeit mit dem Kind.
IBEB unterwegs in der städtischen Kita Steinkaut in Bad Kreuznach
Vertreter des IBEB besuchten mit dem Maskottchen Ebbi die städtische Kita Steinkaut in Bad Kreuznach, eine Einrichtung mit 130 Kindern und 24 pädagogischen Mitarbeiter*innen (darunter vier männliche Fachkräfte). Die Kita Steinkaut ist die erste Kita, die den Prozess der Folgezertifizierung im Ansatz Qualitätsentwicklung im Diskurs nach ihrer Erstzertifizierung im Jahr 2015 erfolgreich durchlaufen hat. Der Besuch begann mit einem Rundgang durch die Einrichtung, bei dem drei Kinder der Kita Steinkaut – Esther, Anina und Vanessa – ihre Einrichtung und Spielräume vorgestellt haben.
„Wir nehmen alle Kinder und Eltern so wie sie sind.“ Mit diesem Leitsatz begann Beate Keller, Leiterin der Kita Steinkaut, das Gespräch über die Arbeit in ihrer Einrichtung. Der ressourcenorientierte Blick auf den einzelnen Menschen bezieht sich dabei nicht nur auf die Kinder und Familien, sondern auch auf die Mitarbeiter*innen des Kita-Teams. Frau Keller sieht sich in ihrer Leitungsfunktion als Bedienstete ihrer Mitarbeiter*innen. Dies konnte unmittelbar durch die anwesende stellvertretende Leitung, Chris Rudolf, sowie durch die pädagogische Fachkraft und Tandempartnerin bei der Arbeit mit Qualitätsentwicklung im Diskurs, Daniela Schmelzer, bestätigt werden. In dem Vertrauen, dass autonome Menschen wissen, was sie brauchen, verstehen sich alle pädagogischen Fachkräfte der Einrichtung auch als Autonomie-Vorbilder für Kinder. „Das Gegenteil von Hierarchie ist nicht Chaos, sondern Autonomie“, so Beate Keller.
Doch nicht nur innerhalb der Kita, sondern auch im Sozialraum wird das Miteinander auf Augenhöhe gelebt. Die Kita Steinkaut erlebt sich im Sozialraum als gut vernetzt und hebt dabei besonders die Gemeinschaft mit drei weiteren Kitas in Bad Kreuznach hervor (kürzlich wurde beispielsweise ein gemeinsames Kicker-Turnier ausgetragen). Die Unterstützung der eigenen pädagogischen Arbeit durch den kommunalen Träger wird dabei als eine wichtige Bedingung benannt und hochgeschätzt: „Wir fühlen uns vom Träger getragen.“
Mit im Gespräch dabei war auch Daniela Wex, Vertreterin des aus zehn Elternteilen bestehenden Elternausschusses. Frau Wex zeigt sich hoch zufrieden mit der pädagogischen Arbeit der Kita Steinkaut und schätzt dabei vor allem die intensive Erziehungs- und Bildungspartnerschaft: „Ich würde alle Kinder hierher bringen, egal wie weit ich laufen müsste.“
Im abschließenden Austausch über den Schwerpunkt der interkulturellen Pädagogik brachte Beate Keller die Haltung der Kita auf den Punkt: „Es ist der Blick auf und die Anerkennung von Diversität. Und damit wird man nie fertig.“
Die Einrichtung steht gern für Hospitationsbesuche bereit.
IBEB unterwegs in der katholischen Kita St. Raphael in Weißenthurm
Das IBEB besuchte im Rahmen des Formates „IBEB unterwegs“ mit dem Maskottchen Ebbi die katholische Kita St. Raphael in Weißenthurm. In der Einrichtung unter der Trägerschaft der Kita gGmbH Koblenz werden insgesamt 115 Kinder (44 Ganztagsplätze) in fünf Gruppen von 19 pädagogischen Fachkräften (darunter sechs interkulturelle Fachkräfte) in ihrer Entwicklung begleitet. Die Kinder und Familien stammen aus insgesamt 17 verschiedenen Ländern und prägen damit das vielfältige Bild der Einrichtung, in der 92% der Kinder und Familien einen Migrationshintergrund aufweisen.
Im Gespräch mit der Leitung Martina Huckriede und der stellvertretenden Leitung Ursel Ueberbach wurde schnell deutlich, dass das Kita-Team den damit verbundenen Herausforderungen durch intensive Bemühungen um gegenseitige Verständigung begegnet. Hierbei sind u.a. einfach gehaltene Elternbefragungen, nonverbale Kommunikation, buchstäbliches An-die-Hand-Nehmen und mitunter auch digitale Übersetzungshilfen behilflich. Weil Inklusion in der Einrichtung ernst genommen wird, gestalten interkulturelle Fachkräfte keine exklusiven Angebote für ausgewählte Kinder, sondern richten ihre Angebote bewusst an alle Kinder. Erfahrungen mit den Grenzen der Inklusion (z.B. mitunter 2,5-3 Jahre Zeit von der Beobachtung über die Diagnostik bis hin zur Förderbewilligung) sind ebenso Alltag in der Einrichtung wie die Beharrlichkeit im weiter währenden Bemühen um die Ausdehnung dieser Grenzen.
Das Kita-Team veranstaltet darüber hinaus auch Eltern-Kind-Aktionsnachmittage, in denen die Eltern angeregt und unterstützt werden, sich ganz auf das gemeinsame Spielen mit ihren Kindern einzulassen. Frau Huckriede benennt als größtes Qualitätsziel: das Kind im Mittelpunkt. Das Credo der eigenen Kita-Verfassung mit dem selbst formulierten humanistisch-anthropologischen Ansatz lautet: „Die Essenz des Gelingens ist Vertrauen!“
Die Einrichtung steht gern für Hospitationsbesuche bereit.
IBEB unterwegs zu Besuch in der protestantischen Kita Betzenberg in Kaiserslautern
Das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) besuchte im Rahmen des neuen Formates „IBEB unterwegs“ in Begleitung des Maskottchen Ebbi die protestantische Kindertageseinrichtung auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. Als Konsultationskita des Landes Rheinland-Pfalz setzt die Einrichtung ihren konzeptionellen Schwerpunkt auf das Thema Lebenswelt- und Sozialraumorientierung. Dies zeigt sich sehr deutlich durch eine enge Kooperation und Vernetzung mit dem Ortsansässigen Sportverein sowie durch vielfältige und niedrigschwellige Beratungsangebote für Familien im Stadtteil. Hinzu kommt ein enger Austausch mit der nahgelegenen protestantischen Kirchengemeinde, die ebenfalls unterschiedliche Beratungs- und Unterstützungsleistungen anbietet und mit den Angeboten der Kindertagesstätte verzahnt. Die Einrichtung, unter der Leitung von Nadja Lobodda, bietet 91 Kindern in der Zeit von 06:30 – 17.30 Uhr die Möglichkeit, im Rahmen der Offenen Arbeit unterschiedliche Erlebnis- und Erfahrungsräume zu nutzen. Frau Lobodda verschaffte dem IBEB-Tandem darüber hinaus interessante Einblicke in die tiergestützte Pädagogik. Diese ist ein wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit, um Kinder im Umgang mit Tieren und Natur zu sensibilisieren. Die Mitarbeiter*innen beziehen die Kinder in die Pflege der einzelnen Tiere mit ein. Über diesen Weg haben die Kinder die Möglichkeit zu erfahren, was es bedeutet, ein Tier artgerecht zu pflegen und zu versorgen. Über die Arbeit mit den Kindern hinaus, nimmt die Einrichtung die Stärkung der Eltern in den Blick. Hierzu greift das Team die individuellen Problemlagen der Eltern auf und bietet in der Kita, als erste Anlaufstelle, niederschwellige Angebote an.
IBEB unterwegs im Waldkindergarten des Deutschen Roten Kreuz in Worms
Bereits zum dritten Mal besuchte das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz (IBEB) im Rahmen des neuen Formates „IBEB unterwegs“ mit dem Maskottchen Ebbi eine Kindertageseinrichtung in Rheinland-Pfalz. Diesmal führte uns der Weg nach Worms, wo wir einen Kindergarten besuchten, der das besondere Konzept des Waldkindergartens verfolgt. Die Leiterin der Einrichtung, Kathrin Lüthge, verschaffte Einblicke in das grüne Außengelände im Wormser Erlebnisgarten mit mehreren Bauwägen und Holzhütten und gab dem IBEB-Tandem einen umfassenden Einblick in die Arbeit und Konzeption des Waldkindergartens. Dieser bietet 40 Kindern in zwei Gruppen die Möglichkeit, die Natur als Erlebnisraum durch vielfältige und kreative Spielangebote ganzheitlich zu erfahren und zu entdecken. Die örtliche Anbindung an den Wormser Erlebnisgarten eröffnet dem Kindergarten neben den Ausflugsplätzen gute Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Nutzung der Toilettenanlagen oder die Gestaltung eines Beetes. Von dort aus schwärmen die beiden Gruppen mit dem beladenen Bollerwagen in das umliegende Wormser Wäldchen aus. Die Tagesstruktur sieht einen vielfältigen Wechsel der Örtlichkeiten als ein festes Element vor. Somit erhalten die Kinder viel Freiraum. Für diesen besonderen Freiraum ist eine Vertrauensbasis zwischen Kindern und Erzieherinnen als wichtige Grundlage zu betrachten, berichtet uns Frau Lüthge. Das freie Spiel wird hierbei von der Einrichtung als bedeutsame Methode im Alltag betrachtet und ist ein elementarer Bestandteil im Konzept des Waldkindergartens. Folgendes Zitat von Hugo Kükelhaus ist für die Leitung in der Arbeit des Waldkindergartens ein wichtiger Leitsatz, der die Ausrichtung der gesamten pädagogischen Arbeit beeinflusst: „Wo kein Wagnis, da kein Gewinn. Wo kein Spiel, da kein Leben“.
IBEB unterwegs in der KITA Nahbollenbach in Idar-Oberstein
Im Rahmen des neuen Formates „IBEB unterwegs“ besuchte das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz die städtische KITA Nahbollenbach in Idar-Oberstein. Das Leitungsteam, Juliane Groß und Silke Fritsch, präsentierte den zwei Mitarbeiterinnen des IBEB seine Einrichtung und gab Einblicke in die Konzeption der Kita. Das Konzept der offenen Arbeit bietet den über 100 Kindern ein vielfältiges Angebot. Interessant ist z.B. das Wegweisersystem der Einrichtung, mit dessen Hilfe sich alle Kinder in der räumlich weitläufigen Kita gut zurecht finden können. Groß berichtete, dass es mit den Kindern gemeinsam entwickelt, gestaltet und installiert wurde. Dieses System ist notwendig, da die Kita in den Räumlichkeiten einer ehemaligen umgebauten Grundschule verortet ist, welche sich auf drei Stockwerke verteilt und allen Kita-Beteiligten viel Platz zur freien Entfaltung bietet. Die Kita stellte sich der Herausforderung 27 Räume, im Rahmen guter Strukturen nutzbar zu machen und somit vielfältige Bedarfe zu decken. Die morgendliche Anmeldung bei Frau Fritsch bietet den Eltern und den pädagogischen Fachkräften Team einen guten Austausch. Neben den Angeboten innerhalb der Einrichtung ist es der KITA Nahbollenbach besonders wichtig, den Sozialraum aktiv zu nutzen, so Groß. Das IBEB gewann bei diesem Besuch interessante Einblicke in die die aufwendige Raumgestaltung und die dahinterstehenden jeweiligen Leitlinien.
IBEB unterwegs in der Kita Zauberwind in Hüffelsheim: digital ist real
Die Premiere des neuen Formates „IBEB unterwegs“ mit dem Maskottchen Ebbi führte das Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit | Rheinland-Pfalz zu einem Austausch in die kommunale Kita Zauberwind nach Hüffelsheim in der Verbandsgemeinde Rüdesheim. Der Leiter der Einrichtung, Martin Mucha, zeigte das großzügige Gelände rund um die Kita und gab umfassende Einblicke in die Arbeit und Konzeption der Kita, die auch Konsultationskita zum Schwerpunkt „digitale Medien in der Kita“ ist. Mucha vertritt die Ansicht, dem Thema digitaler Medien die Schwere zu nehmen und dies unter dem Primat der Erziehung in den Kita-Alltag einzubringen. Beim Gespräch wurden die Fachleute vom Kamerakind des Tages, Emely, fotografiert und der Besuch entsprechend dokumentiert. Wichtig ist der Kita, dass digitale Medien einen Mehrwert für die Erziehung haben und auch so genutzt werden. Dazu gehört auch, dass der Leiter Eltern höflich und bestimmt bittet, das Smartphone in der Kita auszustellen. In der Kita Zauberwind gehören Tablets zum Alltag, sie sind zugänglich, aber nicht in einer Zeigefinger-pädagogik, sondern wie der Leiter sagt: Das Digitale gehört zur Realität und das neben dem Spielen im Sand, dem Sport und dem Toben im Außengelände.