Forschungskolleg ReTra

Willkommen im Forschungskolleg ReTra!

Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und die Hochschule Koblenz (HS KO) entwickeln im gemeinsamen Forschungskolleg ‚Resiliente Transformationsräume (ReTra)‘ innovative Strategien für eine nachhaltige und krisenfeste Raumentwicklung in ländlich geprägten Mittelgebirgsregionen.


Warum

Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 hat strukturelle Mängel und Fehlentwicklungen in der Siedlungsstruktur und Landschaftsentwicklung aufgezeigt. Die Verletzlichkeit von Räumen gegenüber nicht beherrschbaren Naturereignissen und die immensen Auswirkungen auf Regionen und Kommunen wurden drastisch vor Augen geführt. Die RPTU und die HS KO begannen ihre Zusammenarbeit im Kompetenznetzwerk 'Wissenschaft für den Wiederaufbau', das sich mit dem gezielten Wiederaufbau des Ahrtals beschäftigt. Darauf aufbauend soll die bisherige informelle Zusammenarbeit in ein multidisziplinäres Wissenschaftsnetzwerk überführt und mit dem gemeinsamen Forschungsinteresse zu siedlungsstrukturellen Herausforderungen verstetigt werden.


Wie

Daraus ist ein kooperatives Forschungskolleg zwischen der RPTU und der HS KO entstanden, in dem an sechs kooperativen Promotionsthemen mit dem übergeordneten Themenfeld der resilienten Raumentwicklung geforscht wird. Dabei werden verschiedene Aspekte der Raumentwicklung beleuchtet, wie Planungskulturen, interkommunale Prozesse oder Nachhaltigkeit und Klimaanpassung. Die Betreuung der Promotionsprojekte erfolgt durch Professor*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, unterstützt durch Mentor*innen aus Wissenschaft und Praxis sowie einen Begleitausschuss. Durch diese strukturierte Kooperation werden Nachwuchswissenschaftler*innen gefördert und ein attraktiver Qualifizierungsweg ermöglicht.

Das Forschungskolleg wird im Rahmen der Förderlinie "Forschungskollegs in Rheinland-Pfalz" zur Förderung kooperativer Promotionen vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (MWG) für einen Förderzeitraum von drei Jahren zu 50 Prozent finanziert. Neben regelmäßigen Workshops zum gemeinsamen fachlichen Austausch dienen jährliche Summer Schools (Blockseminare) der Thematisierung des aktuellen Forschungsstandes.


Wozu

Das Forschungskolleg ReTra bietet eine Perspektive für die zukunftsorientierte Entwicklung von Transformationsräumen in Rheinland-Pfalz. Dabei werden Elemente der ökologischen Nachhaltigkeit, der sozialen Stabilität und der Innovation berücksichtigt. Als Untersuchungsräume für die Promotionsprojekte wurden mehrere Flussräume in Mittelgebirgsgebieten in Rheinland-Pfalz ausgewählt, die in besonderer Weise mit den Folgen des Klimawandels wie Trockenheitsphasen und Starkregenereignissen konfrontiert sind. Während bisher vor allem zu urbanen Strukturen geforscht wurde, stehen im Forschungskolleg nun vorwiegend ländlich geprägte Räume im Fokus. Dadurch wird der wissenschaftliche Diskurs sinnvoll ergänzt. Unter anderem wird auch das Ahrtal in den Blick genommen, um Strategien für resiliente Ansätze und Akutphasen (unmittelbare klimatische Krisensituationen) abzuleiten.


Das Forschungskolleg setzt sich aus folgenden Forschungszielen zusammen:

  • Die Kombination vergleichender Forschung aus verschiedenen Fachdisziplinen, um Methoden und strategische Ansätze für die resiliente und krisenfeste Entwicklung von Transformationsräumen aufzuzeigen 
  • Analyse von Fallstudien und Wegen des Umgangs mit Transformationsräumen auf der
    Suche nach innovativen und nachhaltigen Lösungen, die eine höhere Lebensqualität in den jeweiligen Orten ermöglichen
  • Entwicklung neuartiger Methoden, Ausbildungskompetenzen und Anwendungen für
    resiliente Transformationsräume: ein konkreter Rahmen von Tools und Methoden, einschließlich Instrumenten für die Planung, Zusammenarbeit und Entwicklung der Anforderungen von Transformationsräumen, die auf ihre spezifischen Bedingungen zugeschnitten sind