1. Fachsymposium Kinderschutz

Hinschauen - Haltung - Handeln

Herzlich willkommen auf der Seite des 1. Koblenzer Fachsymposiums: Kinderschutz

 

In diesem Jahr findet am 27. September 2024 erstmalig das Koblenzer Fachsymposium zum Thema Kinderschutz an der Hochschule Koblenz statt, ausgerichtet durch den Masterstudiengang der Kindheits- und Sozialwissenschaften.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung werden drei Impulsvorträge zu relevanten und hochaktuellen Themen des Handlungsfeldes Kinderschutz stehen. Drei renommierte Rednerinnen mit ausgewiesener Expertise im Feld werden unterschiedliche Bereiche und Perspektiven beleuchten:

  • Kinder vor Gericht – Alles im Sinne des Kindeswohls? (Prof. Dr. Marie-Luise Kohne, Hochschule Koblenz)
  • Die soziale Kategorie „Behinderung“ als Desiderat im Kinderschutz – Chancen und Herausforderungen für eine inklusive Weiterentwicklung (Prof. Dr. Heike Wiemert, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen)
  • Sexualisierte Gewalt: Frauen als Täterinnen (Dipl. Psych. Julia von Weiler, Innocence in Danger e.V.)

Ziel des Symposiums ist es, Fachkräfte aus unterschiedlichen kinderschutzrelevanten Professionen sowie Funktionsträger aus Verwaltung, Politik, Medizin und Jurisprudenz für bisher eher randständige Themen innerhalb des Kinderschutzes zu sensibilisieren und miteinander ins Gespräch zu bringen. So wird die Gelegenheit geboten, mit den Referentinnen sowie auch untereinander in die Diskussion zu gehen, Wissen und Erfahrungswerte auszutauschen sowie sich miteinander zu vernetzen und Kontakte zu pflegen. Auf wissenschaftlich hohem Niveau soll damit ein Beitrag geleistet werden, den fachlichen Diskurs aktiv mitzugestalten.

Mit der Organisation und Ausrichtung des Fachsymposiums unterstreicht die Hochschule Koblenz im Allgemeinen und der Fachbereich „Sozialwissenschaften“ im Besonderen ihre bzw. seine Expertise in Sachen „Kinderschutz“. Dieser nimmt in vielen angebotenen Bachelor- und Masterstudiengängen der Sozialwissenschaften eine prominente Rolle ein. Insbesondere der berufsbegleitende Masterstudiengang „Kindheits- und Sozialwissenschaften“ bildet in seinem Vertiefungsschwerpunkt „Kinderschutz und Diagnostik“ seit nunmehr zehn Jahren deutschlandweit Fachkräfte zur „Insoweit erfahrenen Kinderschutzfachkraft“ aus und setzt damit bundeslandübergreifende Standards der Fachkräftequalifizierung in Handlungsfeldern der Frühpädagogik, Jugendhilfe und Sozialen Arbeit.

Unter Downloads finden Sie den Flyer sowie den Programmablauf.

Wir freuen uns Sie am 27.09.2024 vor Ort in den Räumlichkeiten der Hochschule Koblenz begrüßen zu dürfen.

 

Herzliche Grüße

Prof. Dr. Ralf Haderlein & Prof. Dr. Kathinka Beckmann & Prof. Dr. Marie-Luise Kohne
sowie Ihr MAKS-Team

 

Impulsvorträge

1. Kinder vor Gericht: Alles im Sinne des Kindeswohls?

Wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet und sind die Eltern nicht gewillt oder nicht in der Lage, die Gefahr abzuwenden, so hat das Familiengericht die Maßnahmen zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr erforderlich sind (§ 1666 BGB). Der Impulsvortrag „Kinder vor Gericht. Alles im Sinne des Kindeswohls?“ befasst sich kritisch mit der Frage, welche Rolle Kinder in diesen Kindeswohl-gefährdungsverfahren haben, wer ihre Rechte vertritt und was Kinderrechte versus Elternrechte für Kinder wirklich bedeutet. Die Frage nach dem einzuhaltenden Kindeswohl soll differenzierter beantwortet werden.

 

2. Die soziale Kategorie Behinderung als Desiderat im Kinderschutz - Chancen und Herausforderungen für eine inklusive Weiterentwicklung

Die Kategorie Behinderung stellt gegenwärtig ein Desiderat im Kinderschutz dar und gleichzeitig zählen Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen zu den besonders vulnerablen Gruppen, deren Risiko von Gewalt betroffen zu sein, signifikant erhöht ist. Der Beitrag skizziert die theoretische Rahmung und das Verständnis vom inklusiven Kinderschutz und blickt auf die Herausforderung, Schutzlücken im Bereich der Prävention, Intervention, Nachsorge und Aufarbeitung zu identifizieren.

 

 

 

3. Sexualisierte Gewalt: Frauen als Täterinnen

Sexualisierte Gewalt durch Frauen ist immer noch mit einem absoluten Tabu belegt. Ein Mythos besagt: Frauen seien nicht „sexuell aggressiv“ und auch irgendwie gar nicht in der Lage, sexuelle Gewalt auszuüben. Ein anderer heißt, jede Frau ist eine potentielle Mutter und Mütter tun so etwas nicht.

Internationale Studien gehen von einem Anteil von 10 bis 30% Täterinnen aus. In der MiKaDO Studie berichteten 46,5% betroffener Jungen / Männer von mindestens einer Tat durch Frauen (und knapp 10% betroffener Mädchen / Frauen).

Warum fällt es uns so schwer, diesen Gedanken zu denken? Was müssen wir tun, um es Betroffenen zu erleichtern sich mitzuteilen?

 

Tagungsdokumentation

Hier finden Sie die Präsentationen und Zusammenfassung der Vorträge:

Termin & Veranstaltungsort

27.09.2024 von 09:00 - 15:15 Uhr

Hochschule Koblenz - Audimax A032

Zielgruppe

Fackräfte aus Pädagogik und Sozialer Arbeit, Justiz und Rechtswesen, Medizin, Lehrende, Personen aus Öffentlichkeit und Politik

Downloads

Hier finden Sie das Veranstaltungsprogramm.

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