MVT1//SS15//bunte Mischung Ehrenfeld (ein Experiment)
Quatiersentwicklung im Dialog
betreut durch Prof. Marc Immel & Dipl.-Ing. (FH) M.A. Nina Porz
Aufgabe
Die Aufgabe der Studierenden bestand darin, für ein Grundstück im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ein Quartier im Dialog zu entwickeln. Als Planungsgrundlage wurde ein gemeinsames 3D Modell verwendet, in dem alle Beteiligten ihre Arbeiten zusammenführten. Das 3D Planungsmodell wurde auf einem Server (Cloudspeicher) für alle bereitgestellt und konnte somit stetig fortgeschrieben werden und den aktuelle Stand der Planung abbilden. Ebenso wurden alle weiteren Planungsunterlagen auf dem Server abgelegt und organisiert.
Alle Parameter für die Entwicklung des Projekts wurden von den Verfassern im Diskurs mit der Gruppe definiert. Dazu zählte unter anderem die Erstellung und Auswertung einer umfassenden Analyse des Plangebiets, die Entwicklung eines Ordnungsprinzips, die Definition der baulichen Aufgabe sowie die Formulierung der gemeinsamen Ziele.
Es ging nicht darum, ein Territorium für jeden Bearbeiter abzugrenzen, um dann eine Entwurfsaufgabe zu entwickeln. Vielmehr ging es darum, ein Quartier zu entwickeln, dessen planerische Rahmenbedingungen und Zielsetzungen im Dialog mit allen Beteiligten immer weiter verfeinert und in direkter Abstimmung untereinander umgesetzt wurden. Im Kontext der Aufgabenstellung wurden die baurechtlichen Rahmenbedingen aufgeweicht. Das Projekt wurde in iterativen Zyklen diskutiert, entwickelt und bewertet.
Als Basis der Kommunikation wurde eine abgewandelte Form von Scrum eingeführt. Die Methodik SCRUM (englisch für Gedränge) ist ein Rahmenwerk für das Vorgehen im Projekt- und Produktmanagement. Der Ansatz von Scrum ist empirisch, inkrementell und iterativ. Er beruht auf der Erfahrung, dass viele Entwicklungsprojekte zu komplex sind, um in einen vollumfänglichen Plan gefasst werden zu können. Ein wesentlicher Teil der Anforderungen und der Lösungsansätze ist zu Beginn unklar.
Die für das Modul vereinfachte und abgewandelte Form von Scrum forderte die Studierenden auf, in vorkonditionierten Intervallen Bearbeitungsstände, Zielsetzungen, Erfolge und Misserfolge vorzutragen, abzustimmen und zu bewerten, um neuen Ziele für den nächsten Intervall zu definieren. Das Projekt wurde als Experiment deklariert, da sowohl die Struktur des Planungsprozesses als auch die Programmatik und die Ziele zu Beginn unklar waren, da die Art der Arbeitsweise völlig neue Wege im Planungsprozess beschritt.